Fünf Badeseen im Landkreis bieten ausgezeichnete Wasserqualität und idyllische Umgebung. Am 15. Mai beginnt die offizielle Saison

Winsen. Die Tage sind lang, die Temperaturen mild. Jetzt erwacht wieder der Wunsch nach Entspannung und Erfrischung in der freien Natur. Freilich: Warmduscher schreckt noch die Vorstellung, sich in Tümpel und Teiche zu stürzen. Aber enthusiastische Wasserratten hat die Seensucht längst gepackt. Sie träumen davon, sich auf dem Rücken treiben zu lassen, in den Ohren nur leises Plätschern und vor den Augen nichts als Himmel. Sie wollen weißen Wolkenschiffen beim Segeln zusehen, ohne Kollisionen mit Bahnenziehern oder Beckenrandhüpfern befürchten zu müssen. Und sie wollen auch nach dem Schwimmen sinnlichen Genuss. Keine Fliesen, sondern feinen Sandstrand unter nackten Sohlen spüren, den Duft von frischem Gras und den Klang von Vogelgezwitscher.

Pack die Badehose ein und nischt wie ab zum Baggersee! So lautet das Motto ab dem 15. Mai, dem offiziellen Saisonstart der Badesaison an den fünf ausgewiesenen Badeseen im Landkreis Harburg. Ausgezeichnete Wasserqualität haben alle, schließlich speisen sie sich aus unterirdischen Quellen. Ob die Seen sauber sind und bleiben, überprüfen die Gesundheitsbehörden von nun an regelmäßig bis Mitte September. Obwohl das klare Nass noch kühl ist, bevölkern schon Sonnenanbeter und Wassersportler die Sandstrände und Liegewiesen schon mit Sonnenanbetern.

Am See im großen Moor in Hörsten(Koordinaten: 53.4189° Nord, 10.0478° Ost, erreichbar über Grüner Damm, Zum großen Moor), ist auch Bootfahren erlaubt, sofern keine Motoren genutzt werden. Selbst der Einsatz motorisierter Modellschiffe muss vorher mit dem örtlichen Modellbauclub abgesprochen werden. Nach Abstimmung mit dem örtlichen Fischereiverein ist auch Angeln gestattet. Das Gewässer ist mit 250.000 Quadratmetern der größte Badesee im Landkreis Harburg.

Der Pulvermühlenteich in Meckelfeld ist etwa halb so groß (Koordinaten: 53.4136° Nord, 10.0358° Ost, erreichbar über Pulvermühlenweg). Das Gewässer ist besonders bei Familien beliebt, weil er über einen abgegrenzten Nichtschwimmerbereich verfügt. Während der Ferien ist zeitweise Aufsichtspersonal vor Ort. In den Sommermonaten gibt es auch einen Kiosk. Nach Rücksprache mit dem örtlichen Fischereiverein ist Angeln gestattet.

Gebadet und auf Anfrage geangelt werden darf auch imSee im Maschener Moor (Koordinaten: 53.3958° Nord, 10.0608° Ost, erreichbar über Maschener Schützenstraße). Der 100.000 Quadratmeter große See liegt in einem idyllischen Waldgebiet, es gibt eine mobile Toilette und kostenlose Parkplätze.

Der Badesee Ramelsloh (Koordinaten: 53.3397° Nord, 10.0175° Ost, Zum Badeteich) direkt im Ort ist vergleichsweise klein. Es gibt am Ufer Sand- und Rasenstrand sowie eine Betonpromenade. Angeln ist hier nicht erlaubt, dafür ist Ballsport möglich. Auf dem Gelände befindet sich ein Fußballfeld.

Der Badeteich Holm-Seppensen (Koordinaten: 53.2819° Nord, 9.8775° Ost, Weg zum Badeteich) ist der Zwerg unter den Badegewässern im Landkreis Harburg, aber mit zwei Inseln und Steganlagen sehr idyllisch. Weil er zum Campingplatz Nordheide gehört, wird Eintritt verlangt: Erwachsene zahlen zwei, Kinder einen Euro. Dafür werden sanitäre Anlagen, Dusch- und Umkleidemöglichkeiten sowie ein Kiosk geboten. Am Ufer gibt es einen Kinderspielplatz.

Auch die Elbe ist sauber genug zum Schwimmen. Viele kleine Sandstrände laden geradezu dazu ein, sich in die Fluten zu stürzen. Allerdings ist Vorsicht geboten: Die Strömung ist tückisch, und der Schiffsverkehr sorgt zusätzlich für Wellen und Strudel. Weil es sich um eine Schifffahrtsstraße handelt, ist das Baden offiziell nicht erlaubt.

Dennoch wird es geduldet. Die Wachstation der Winsener DLRG-Gruppe bei Hoopte ist während der Sommermonate an allen Wochenenden besetzt. Einmal im Jahr veranstalten die Lebensretter vor ihrer Station in Zusammenarbeit mit der Stadt Winsen einen Elbe-Badetag.

Weiter stromauf herrscht jedes Sommerwochenende reger Badebetrieb unter den wachsamen Augen der geschulten Mitarbeiter der DLRG Stove. Da der Stover Strand zum gleichnamigen Campingplatz gehört, ist Eintritt zu bezahlen. Zum Preis von 1,50 Euro pro Person dürfen auch die sanitären Anlagen genutzt werden. Das Angebot wird mittlerweile so gut angenommen, dass in dieser Saison sogar ein Beach-Club entstehen soll.