Am Freitag, 16. Mai, dreht sich in der Harburger City alles um Beruf und Qualifizierung

Harburg. Von Dilemma oder auch Zwickmühle ist die Rede. Auf der einen Seite suchen Firmen qualifizierte Mitarbeiter, auf der anderen Seite gibt es gerade im Bezirk Harburg eine Vielzahl arbeitsfähiger Menschen, die keine feste Arbeit haben. Vielen von ihnen fehlt ein Schulabschluss, oder sie haben keine Berufsausbildung. Bereits vor neun Jahren rief das Bezirksamt deshalb die erste Bildungsmesse auf dem Harburger Rathausplatz ins Leben, um aus jenem Missverhältnis von Arbeitsangebot und Arbeitslosigkeit heraus zu kommen.

„Die Bildungsmesse hat sich inzwischen zu einem gelungenen Format für alle entwickelt“, sagt Bezirksamtsleiter Thomas Völsch. Am Freitag, 16. Mai, 10 bis 15 Uhr, ist der Termin der neunten Bildungsmesse Harburg, die sich mittlerweile auf zwei Standorte verteilt: Auf Angebote für Erwachsene über 25 Jahre auf dem Harburger Rathausplatz sowie für junge Leute bis 25 Jahre bei der Jugendberufsagentur an der Neuen Straße 50. Thomas Völsch und die Kooperationspartner Ines Rosowski, Leiterin der Agentur für Arbeit in Harburg, Torsten Liedtke, Ausbildungsreferent bei der Handelskammer Hamburg sowie Jürgen Schlenker, Leiter von Jobcenter team.arbeit Harburg/Süderelbe, stellen das diesjährige Messeangebot vor.

Erstmals bieten drei Unternehmen Betriebsbesichtigungen für Jugendliche: Die K&S Seniorenresidenz am Sand, die Baumschule Lorenz von Ehren und das tesa-Werk Hamburg. Anmelden zur Betriebsbesichtigung können Interessierte sich unter www.hamburg.de/harburg/bildungsmesse-besucherinformationen im Internet.

Jürgen Schlenker, Leiter des Jobcenters, zählt im Bezirk Harburg knapp 12.000 Menschen, die er als „erwerbsfähig“ einstuft. Sein Jobcenter kümmert sich um Langzeitarbeitslose, Empfänger von Hartz IV/Arbeitslosengeld II. Er sagt: „Von den knapp 12.000 haben 2300 keinen Schulabschluss und etwa 8000 sind ohne Berufsausbildung. Es wird zunehmend schwierig, für die Menschen eine Beschäftigung zu finden, weil es in Unternehmen immer weniger Helferjobs gibt. Deshalb ist Bildung so notwendig. Beschäftigten ohne Schulabschluss und Berufsausbildung wird auch zuerst gekündigt.“ Schlenker sieht gute Chancen für zusätzliche Bildungsangebote.

Aus Bundesmitteln stehen Harburg ab diesem Jahr 1,2 Millionen Euro zur Verfügung. Rund 40 Firmen und Einrichtungen sind bei der Bildungsmesse anzutreffen.