Jetzt gedeiht der „Gelbe Richard“ im Landwirtschaftlichen Entdeckergarten des Freilichtmuseums am Kiekeberg.

Ehestorf. Die Frucht, auch Stintburger genannt, wurde zum Apfel des Jahres 2014 auserkoren. Die robuste alte Apfelsorte mag das raue Klima und ist vor allem in Norddeutschland verbreitet. Nach etwa 14 Jahren trägt der Küstenapfel seine ersten Früchte. „Alte Sorten sind nicht auf schnelles Wachstum aus, die brauchen Zeit“, erklärt der Apfelexperte Eckart Brandt.

Deshalb ist der Apfel auch nichts für den konventionellen Anbau, in dem die Bäume bereits nach zwei Jahren Früchte tragen. Umso mehr freut sich Manfred Körner, stellvertretender Vorsitzender des BUND Hamburg, dass am Kiekeberg die alten Sorten angepflanzt werden. „Die Pflanzaktion ist wichtig für den Erhalt der Streuobstwiesen. Die alten Apfelsorten bilden einen Genpool für die Zukunft“, so Körner.

Seit 14 Jahren pflanzt das Freilichtmuseum den Apfel des Jahres an, um die alten Obstsorten zu bewahren und die Vielfalt zu zeigen. Auf dem Gelände des Landwirtschaftlichen Entdeckergartens des Museums wachsen mehr als 300 Apfel-, Kirsch- und Birnbäume. Zudem widmet das Museum dem Apfel eine eigene Sonderausstellung „Der Apfel. Kultur mit Stiel“ , die sich mit der Kulturvierung und Verarbeitung der Frucht auseinandersetzt.