In Buchholz hat sich ein Kulturnetzwerk gegründet. Erste Projekte: Namensfindung und ein Veranstaltungskalender

Buchholz. Es gibt Menschen in Buchholz, die malen. Die musizieren. Die Theater spielen. Die Konzerte oder Ausstellungen veranstalten. Aber nur wenige sind einem breiten Publikum bekannt. Vielmehr kennen sie sich oft nicht einmal untereinander. Und so verlaufen kreative Ideen für gemeinsame Aktivitäten meist im Sande. Bis jetzt.

Eine neue Netzwerkinitiative für Kulturschaffende in und um Buchholz ist jetzt ins Leben gerufen worden. Zum ersten Treffen des neuen Stammtisches kamen 15 Teilnehmer aus den unterschiedlichsten Ecken: Vertreter der Städtepartnerschaftsvereine ebenso wie Musiker, Theaterleute oder Veranstalter, darunter auch die Kirche, sowie engagierte, an Kulturförderung interessierte Bürger.

Initiator ist Christoph Selke, langjähriger Vorsitzender des Buchholzer Kunstvereins, Initiator der „Piazza Cultura“ im Rahmen des Stadtfestes, aktuell Vorsitzender des Vereins „Feuer und Flamme für Kultur in Buchholz“ und überhaupt ein leidenschaftlicher Werber für die Kultur als Solche. Der Umstand, dass die Kreativen in der Stadt oft für sich allein ihr Ding machen und sich mangels Kenntnis oder Gelegenheit wenig bis gar nicht mit anderen austauschen, trieb ihn schon lange um.

„Mit diesem neuen ‚Runden Tisch Kultur‘ – einen richtigen Namen müssen wir noch finden – kommen wir auch einem Wunsch nach, den viele Teilnehmer in der ISEK-Bürgerwerkstatt geäußert haben“, sagte Selke zur Begrüßung der Teilnehmer im Übungssaal der Theaterwerkstatt „Bischu“. Zum Beispiel die Pianistin und Musiklehrerin Friederike Gerpheide, die genau diesen Wunsch bei der Mitmach-Veranstaltung des Integrierten Stadtentwicklungskonzepts (ISEK) geäußert hatte. Sie wünscht sich außerdem eine bessere Vernetzung der Musiklehrer. Gerd Koß aus Bendestorf hofft, neue und vor allem jüngere Mitstreiter für den Bürger- und Verkehrsverein Bendestorf zu finden, „wir sind leider überaltert.“ Sein Verein richtet etwa 15 kulturelle Veranstaltungen im Jahr aus. Seine Anregung fand in der Runde gleich großen Anklang: ein kultureller Veranstaltungskalender für Buchholz und Umgebung.

Die Teilnehmer des ersten Stammtisches waren gut vorbereitet: Jürgen Schmid-Mittag, Betreiber des Kunsttempels, hatte eine Liste mit Namensvorschlägen vorbereitet, andere verteilten Flyer ihrer bevorstehenden Veranstaltungen. Auch das „soziale Netzwerken“ wurde bereits aufgenommen: Noch während des Treffens schrieb ein Teilnehmer etwas auf eine Buchholzer Facebook-Seite, und prompt kam die Antwort: „Ich möchte auch mitmachen!“

Inspiriert durch die gerade gelaufene „Lange Nacht der Museen“ in Hamburg konnten sich auch die Buchholzer vorstellen, eine Aktionsnacht (oder einen Aktionstag) auszurichten, bei der verschiedene Einrichtungen bei einem Rundgang (gegebenenfalls mit einem Bus) angesteuert werden, oder sich an Veranstaltungen wie die Jesteburger Kunstwoche dranzuhängen. Ein Vorschlag organisatorischer Art war, Kulturinteressierten eine Beitragsermäßigung zu gewähren, wenn sie in mehreren kulturellen Vereinen Mitglied sind.

Grundsätzlich soll der „Runde Tisch“ allen Interessierten offen stehen, „und auch die Nachbargemeinden, ob nun Tostedt, Rosengarten oder Jesteburg sind willkommen“, so Selke. Die Teilnehmer einigten sich darauf, zunächst alle zwei Monate, immer am zweiten Montag im Monat, ein Treffen anzusetzen. Die Initiative soll kein Verein sein und keine starren Regeln haben. „Wir werden sicher nie alle zusammen etwas machen, aber darum geht es auch gar nicht. Sondern um das Kennenlernen untereinander“, hatte Selke eingangs gesagt. Trotzdem bekundeten zum Schluss eigentlich alle, sich den nächsten Termin schon mal freizuhalten: Er ist angesetzt für Montag, 2. Juni (wegen Pfingsten ausnahmsweise der erste Montag ), ab 19.30 Uhr im „Soundhouse“, Hamburger Straße 66.

Mit den Ergebnissen des ersten Treffens war Initiator Christoph Selke jedenfalls sehr zufrieden. „Ich habe am nächsten Tag weitere Mails von Interessenten bekommen, die zum Treffen keine Zeit hatten, aber gern mitmachen wollen. Es war eine tolle Beteiligung gleich zu Anfang, es sind gute Ideen herausgekommen.“ Dass gerade die Zwanglosigkeit dieses Netzwerkes zu dessen Erfolg beiträgt, liege da auf der Hand. „Buchholz ist eine relativ kleine Stadt, die Wege sind kurz. Man kann sich immer mal zwischendurch auf einen Kaffee treffen und neue Ideen besprechen.“

Kontakt: christoph.selke@gmx.de