Freie Evangelische Gemeinde lässt Pläne für ihren Neubau überarbeiten

Hanstedt. Die Freie Evangelische Gemeinde Hanstedt macht einen Rückzieher: Das neue Gemeindezentrum in der Hanstedter Ortsmitte wird nun doch kein Flachdachbau. Wie Pastor Bernd Meyer jetzt mitteilt, hat die Vollversammlung der Kirchengemeindenmitglieder am Montag entschieden, die Entwürfe überarbeiten zu lassen. Mit dem Architektenbüro Studio b2 soll nun gemeinsam ein alternatives Konzept aufgestellt werden. Weil die FEG sich als Kirche im Ort sehe, berücksichtige sie auch die Bedenken der Bevölkerung an dem Flachdachbau, heißt es in der Mitteilung.

Wie berichtet, hatte vor allem die Gruppe SPD-FDP im Gemeinderat Kritik an den Plänen geübt. Die Ratsmitglieder sahen den dörflichen Charakter der Ortsmitte, geprägt durch Backstein- und Fachwerkhäuser, gefährdet. Das Ortsbild ist durch entsprechende Bauvorschriften geschützt – für den Flachdachbau hätte der Bebauungsplan geändert werden müssen, da er diese Gebäudeform nicht vorsieht. Die Hanstedter Verwaltung hatte indes keine Einwände gegen die Pläne der Kirchengemeinde. Auch der Bauausschuss hatte vor kurzem mit vier Ja- und einer Nein-Stimme für das Vorhaben der Kirche plädiert.

Auswirkung auf Kosten und Zeitplan noch nicht abschätzbar

„Die Auseinandersetzung im Ort hat auch Einfluss genommen auf das Denken innerhalb der Gemeinde“, sagt Pastor Meyer. Die einen, Alteingesessenen, wollten keine Veränderung des Ortsbildes, die Zugezogenen hätten sich nicht so sehr wegen des Ortskerns für den Wohnort entschieden und sahen es entspannter. Entsprechend sei das Abstimmungsergebnis knapp zugunsten der Neuplanung ausgefallen, „es war fast pari“.

Inwieweit die Überplanung den Baubeginn verzögert und die Kosten in die Höhe treibt, lasse sich noch nicht abschätzen, sagt der Pastor. Die Finanzierung stehe ohnehin noch nicht, „aber wir als Gemeinde müssen alle Kosten selbst tragen.“ Die FEG Hanstedt hat rund 100 Mitglieder und keine Landeskirche im Hintergrund, die sich an den Kosten beteiligen würde. Insofern sei eine Kostensteigerung von 50.000 oder 75.000 Euro durchaus eine Belastung.

Der neue Entwurf sehe kein von Grund auf neu konzipiertes Gebäude vor, sondern eine Variante des bisherigen, mit einem Dach, das den Bauplanvorschriften entspricht und das geplante Raumkonzept trotzdem ermöglicht. Dass dieser Entwurf nicht bis zur Gemeinderatssitzung am 22. April vorliegen kann, liegt auf der Hand. „Wir haben bis zur nächsten Sitzung nach Pfingsten Zeit, dann soll der neue Entwurf in den Gremien beraten werden“, informiert Pastor Meyer.