Grüne beantragen Streckennetzerweiterung – Nachbargemeinden sind sehr interessiert

Buchholz. Die „Silberlinge“ gehören seit 18 Jahren fest zum Stadtbild: Der Buchholz-Bus befördert mittlerweile 1,7 Millionen Fahrgäste pro Jahr. Eigentlich ein guter Erfolg für einen städtischen Verkehrsbetrieb. Trotzdem werden einige Stadtteile vom Buchholz-Bus (noch) nicht erreicht. Der Grünen-Fraktionschef und Bürgermeisterkandidat Joachim Zinnecker beantragt daher, das Busnetz erheblich auszuweiten.

Weil seit kurzem sechs zusätzliche Busse als Verstärkung im Einsatz sind, diese aber nur im Innenstadtbereich gut gefüllt seien, böte sich laut Zinnecker an, die Busse von den Endhaltestellen aus weiter fahren zu lassen. Zum Beispiel nach Trelde, Sprötze und Dibbersen innerhalb von Buchholz. Aber auch in die Nachbarorte Bendestorf, Jesteburg, Klecken und Nenndorf. „Da die Verstärkerbusse bereits finanziert werden, dürfte eine zusätzliche finanzielle Belastung durch die Ausweitung des Netzes vergleichsweise gering ausfallen“, so Zinnecker.

In der Nachbargemeinde Rosengarten teilt man diese Überlegungen bisher nicht: „Es ist nichts geplant oder im Gespräch. Rosengarten, Buchholz und Seevetal haben einen Anruf-Sammel-Taxi-Verbund, mit dem die Fahrgäste alle Gemeindeteile erreichen können“, so Bürgermeister Dietmar Stadie (SPD).

Anders sieht es in Jesteburg und Bendestorf aus. Wie Carmen Eggers von der Bendestorfer Gemeindeverwaltung dem Abendblatt bestätigte, habe es erste Vorgespräche zwischen der Gemeinde, dem Landkreis und der Stadt Buchholz gegeben. Im Gemeinderat werde das Thema wohl erstmals im Sommer diskutiert. „Grundsätzlich besteht Interesse, weil es bisher keine Direktverbindung nach Buchholz gibt“, so Carmen Eggers. Bisher fahren die Busse über Jesteburg und Itzenbüttel statt den kürzesten Weg durch den Kleckerwald. Auch die Gemeinde Jesteburg ist einer möglichen Buslinienerweiterung gegenüber aufgeschlossen. Jesteburgs Gemeindebürgermeister Udo Heitmann (SPD) sagte auf Abendblatt-Anfrage: „Wir begleiten das Bendestorfer Vorgespräch positiv, wir finden die Idee gut und wollen uns das gegebenenfalls genauer anschauen. Wir könnten uns zum Beispiel einen Ringverkehr Buchholz–Bendestorf–Jesteburg–Buchholz vorstellen.“ Den Ratsmitgliedern seien die Überlegungen informell schon mitgeteilt worden. Allerdings ist die Ausweitung der Buchholz-Bus-Linien für die Gemeinden auch eine Kostenfrage. „Wir haben gerade erst eine Beteiligung an der Verbesserung Buslinie Hanstedt–Schierhorn–Lüllau mit 40.000 Euro beschlossen“, so Udo Heitmann.

Die Buchholzer Verwaltung hat den Antrag der Grünen zur Prüfung an die Verkehrsbetriebe weitergeleitet. Die Erweiterung des Buchholz-Busses war bisher nicht zustande gekommen, weil der Halbstundentakt dann nicht mehr funktionieren würde.