Denkmalverein Hamburg lädt zur Diskussion über Zukunft der Maximilian-Kolbe-Kirche ein

Kirchdorf. Die vor dem Abriss bedrohte St.-Maximilian-Kolbe-Kirche in Kirchdorf hat möglicherweise doch noch eine Chance, erhalten zu bleiben. Zumindest habe die katholische Kirchengemeinde St. Bonifatius zugesagt, das Ergebnis einer öffentlichen Diskussion am Mittwoch, 23. April, zu berücksichtigen. Dann lädt der Denkmalverein Hamburg um 18.30 Uhr in das Bürgerhaus Wilhelmsburg, Mengestraße 20, ein, um mit Gästen und dem Publikum über die Zukunft des ungewöhnlichen Kirchbaus mit der auffälligen geschwungenen Betonfassade zu sprechen.

Laut Klaus Lübke, SPD-Abgeordneter in der Bezirksversammlung Hamburg-Mitte und Deputierter der Kulturbehörde, setze sich wachsender Kreis von Freunden der Denkmalpflege für den Erhalt der Kirche ein, die als Hamburgs ungewöhnlichster Nachkriegskirchenbau gilt. Klaus Lübke nimmt ebenso wie der Leiter des Denkmalschutzamtes, Andreas Kellner, Oberbaudirektor Jörn Walter, Anna Katharina Zülch aus dem Vorstand der Hamburgischen Architektenkammer und Bettina Kiehn aus dem Vorstand der Stiftung Bürgerhaus Wilhelmsburg an der Diskussion am 23. April teil.

Die Gründe der katholischen Kirchengemeinde wird Stephan Dreyer vom Erzbistum Hamburg erläutern. Wie berichtet hat die Maximilian-Kolbe-Kirche Schäden am Dach und am Beton. Die Sanierung würde etwa 400.000 Euro kosten. Die St.-Bonifatius-Kirchengemeinde plant deshalb, ihre Filialkirche in Kirchdorf abzureißen und damit gleichzeitig Platz für die Erweiterung des benachbarten Alten- und Pflegeheims Platz zu schaffen.

Die in den Jahren 1972 bis 1974 erbaute Maximilian-Kolbe-Kirche ist zwar als Denkmal geschützt. Trotzdem habe die Stadt Hamburg nahezu keinen Einfluss darauf, die Abrissentscheidung zu verhindern, sagt Klaus Lübke. Staatsverträge räumten der Katholischen Kirche das Recht ein, den Denkmalschutz von Sakralbauten selbst aufzuheben.

Den Menschen, die sich den Erhalt der Maximilian-Kolbe-Kirche wünschen, bleibt immerhin die Kraft der Argumente. Deshalb sei es wichtig, so Klaus Lübke, dass viele Sympathisanten an der Diskussion teilnehmen.