Offensive gegen Temposünder: Raser-Unfälle kosteten 2013 elf Menschenleben – allein im Kreis Stade

Harburg/Stade. In ganz Niedersachsen startete die Polizei von Dienstag bis Mittwochmorgen einen sogenannten „Blitzmarathon“. Ziel der 24-stündigen Aktion war es dabei, vorwiegend außerhalb der geschlossenen Ortschaften die Autofahrerinnen und Autofahrer zu überprüfen und dabei Geschwindigkeitsüberschreitungen entsprechend zu ahnden.

Ein Schwerpunkt der Aktion: Der Landkreis Stade. Auf den Straßen im Landkreis waren im vergangenen Jahr 3900 Unfälle zu verzeichnen, von denen fast 1500, also mehr als ein Drittel, auf Geschwindigkeitsursachen zurückzuführen waren. Dabei spielt Geschwindigkeit als Unfallursache außerhalb der Ortschaften eine deutlich größere Rolle als innerorts. Bei elf tödlich verlaufenden Unfällen prallten in acht Fällen Autos gegen einen Baum. Jedes Mal hatte die überhöhte Geschwindigkeit eine entscheidende Rolle gespielt.

Im Landkreis Stade beteiligten sich 30 Einsatzkräfte der Verfügungseinheit der Polizeiinspektion Stade und aus den verschiedenen Dienststellen der Polizei sowie die Mitarbeiter des Verkehrsamt des Landkreises Stade an der Kontrolle. An insgesamt 15 wechselnden Kontrollorten wurden dabei insgesamt 5388 Autos, zwei Motorräder und 80 Lastwagen gemessen. 78 Fahrzeugführerinnen und Fahrzeugführer wurden dabei mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit erwischt. 54 von ihnen kamen mit einem Verwarnungsgeld davon, 24 müssen mit einem Bußgeld und Punkten in Flensburg rechnen. Zwei Verkehrsteilnehmer erhalten zusätzlich noch ein Fahrverbot von mindestens vier Wochen, da sie mit mehr als 40 km/h über der zulässigen Geschwindigkeit außerhalb geschlossener Ortschaften unterwegs waren. Der Spitzenreiter wurde mit einer Höchstgeschwindigkeit von 125 km/h in einer 70er-Zone geblitzt.

„Auch wenn die Zahl der erwischten Verkehrssünder bei der großen Anzahl der gemessenen Autos relativ gering ist, sind Polizei und Landkreis mit diesem Ergebnis durchaus zufrieden. Zeigt sich doch, dass sich die Autofahrerinnen und Autofahrer zumindestens in den letzten 24 Stunden doch überwiegend an die Geschwindigkeitsbegrenzungen gehalten haben“, sagt Polizeisprecher Rainer Bohmbach. „Um die Situation im Auge zu behalten, werden die Kontrollen in unregelmäßigen Abständen fortgesetzt.

Ziel ist, die Verkehrssicherheit auf den Straßen zu verbessern und die Unfallzahlen mit schweren Verletzungen oder sogar getöteten Personen zu verringern.“