Auf der Bremer Straße in Buchholz sind stadtauswärts Schutzstreifen aufgebracht worden

Buchholz. Die Bremer Straße in Buchholz ist stadtauswärts eine rasante Piste – zumindest für Radfahrer. Steil bergab geht es in Richtung Steinbeck. Geschwindigkeiten von 30 Stundenkilometern seien durchaus möglich, schildert es der Buchholzer ADFC-Vorsitzende Reimund Rudkowksi, der auch beratendes Mitglied im Stadtplanungsausschuss ist. Er hatte daher vorgeschlagen, auf der Nordseite der Bremer Straße einen Fahrradschutzstreifen auftragen zu lassen.

Dies ist jetzt passiert: Ab sofort haben Radfahrer zwischen Kinovorplatz und Einmündung Steinbecker Mühlenweg ihre eigene Fahrspur. Da es sich um einen Schutzstreifen handelt – zu erkennen an der gestrichelten Trennlinie – dürfen Autofahrer auf dem Streifen fahren, sofern sich dort keine Radfahrer befinden. Prinzipiell dürften Radfahrer auf der Bremer Straße auch den Gehweg benutzen – allerdings nur, solange sie Fußgänger nicht behindern oder gefährden. Auf dem Abschnitt vor dem Kino ist der Fußweg ohnehin sehr schmal. „Aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens wählen viele Radfahrer aus ihrem Sicherheitsbedürfnis heraus lieber den Gehweg und gefährden unter Umständen Fußgänger“, hatte Rudkowski im November in einem Prüfauftrag an die Verwaltung geschrieben. Das Fahren auf dem Fußweg sei aber auch an der Gefällestrecke wegen vieler schwer einsehbarer Grundstücksausfahrten eher unsicher. Nachdem sich der Verwaltungsausschuss der Argumentation angeschlossen hatte, ist die neue Markierung nun aufgebracht worden.

„Die Polizei befürwortet dies, auch wenn die Bremer Straße kein Unfallschwerpunkt ist“, teilt Stadt-Sprecher Heinrich Helms außerdem mit. Der Verkehrssachbearbeiter der Polizei, Lothar Reinhard, hatte bereits kürzlich bei der Vorstellung der Unfallstatistik darauf hingewiesen, dass Radfahrer prinzipiell auf die Straße gehören. Erfahrungsberichte aus Skandinavien hätten gezeigt, dass die Zahl der Unfälle mit dem Einsatz von Schutzstreifen zurückgegangen ist, wenngleich nicht auf Null. „Das weitaus größere Risiko ist Radfahren auf der ‚falschen‘ Seite, also entgegen der Fahrtrichtung der Autos“, so Reinhard.

An der Schützenstraße gibt es bereits seit dem Herbst einen Schutzstreifen zwischen Hamburger und Steinbecker Straße. Auch diesen Abschnitt hatte der ADFC als Gefahrenquelle ausgemacht, da der Radweg hier unvermittelt aufhörte. Die Schutzstreifen sind in der Regel 1,25 bis 1,50 Meter breit und müssen für Fahrzeuge 4,50 bis 5,50 Meter Platz übrig lassen. Die gestrichelte Mittellinie muss dann entfernt werden. Das Parken ist auf Fahrradschutzstreifen nicht erlaubt.