Wenn die Bürger von Mittelnkirchen gegen die Belastung ihres Ortes durch den zunehmenden Durchgangsverkehr auf die Zinne gehen, dann tun sie das zu Recht.

Lärm und Erschütterungen schaden Menschen und Material. Das muss man nicht hinnehmen, jedenfalls nicht einfach so.

Zu denken, dass die Situation entschärft werden könnte, wenn der Altländer Querverkehr einfach nur nicht mehr durch Mittelnkirchen geht, ist aber zu kurz gedacht: Auch in Neuenfelde regt sich bereits Widerstand gegen die Laster im Dorf und würde der Verkehr nach Jork ausweichen, gingen auch hier die Bürger auf die Straße. Überall wiederum zu Recht.

Die Straßen im Alten Land sind auf den Binnenverkehr ausgerichtet und nicht als Durchgangsstraßen geplant gewesen. Über sie kam die Ernte ins Umland und was der Bauer brauchte zu den Höfen. Der Güterverkehr von Rotterdam nach Riga hat hier nichts zu suchen.

Und doch sucht sich der Verkehr derzeit diese Wege. Die vorgesehenen Straßen sind verstopft und das Navi zeigt die Ausweichroute. Der Fahrer sieht das große Ganze nicht und selbst wenn, dann ist es ihm egal: Ein Auto mehr oder weniger wird doch keinen Unterschied machen, oder? Doch, denn es ist Teil der Summe!

Bis die A26 fertig ist und die Region tatsächlich entlastet, dauert es noch 12 bis 20 Jahre. So lange können die Altländer nicht ortsweise protestieren. Sie müssen gemeinsam handeln und den LKW-Durchgangsverkehr aus ihren Dörfern verbannen.