2. Offener Brief vom Keiler, übersetzt von Rolf Zamponi

Liebe Menschen, da habt ihr euch ja wieder ein Ding geleistet. Verwechselt auf euren Straßen auf diesem Hinweisschild meinen Freund Rudi Rehbock mit unserer Sippe. Was meint Ihr, was da los war. Zunächst herrschte allgemein betretenes Schweigen im Walde. Doch dann legte meine Bache los. Mein lieber Mann, ujuijuijuih! So etwas geht eben gar nicht.

Aber wir im Dickicht sind ja nicht nachtragend. Vorschlag: Wir treffen uns zum Fototermin außer Schussweite des Hochsitzes von diesem Jäger aus Buchholz. Da könnt ihr euer Fotoarchiv auf den neuesten Stand bringen. Dass ihr diesen Jäger eingeschaltet habt, sehen wir sportlich. Bis jetzt hat er nur wenig Schaden angerichtet.

Eigentlich aber, das habe ich an gleicher Stelle ja bereits Anfang November mitgeteilt, sind wir an einem fairen Miteinander interessiert. An eurem guten Willen zweifeln wir jedenfalls nicht. Schließlich pflanzt ihr ja immer mehr von diesen Maisfeldern an. Und für den eigenen Verzehr sind die Früchte offenbar nicht gedacht. Sonst würdet ihr sie ja nicht auf großen Wagen zu diesem merkwürdigen Fabriken fahren.

Wir warten nun auf eine Antwort von euch, ob der Termin für die Fotos klappt. Lasst eure Nachricht am Hochsitz zurück. Ich schicke dann einen unserer Frischlinge, der nachschaut. In der Hoffnung von euch zu hören, grüßt euch der Keiler

P.S.: Gut, dass ihr euch jetzt intensiv um die Unterbringung unserer zivilen Freunde kümmert. Stichwort: Ulrich von Bonin und sein Schweinepalast in Dierstorf. Macht weiter so. Das wird schon.

Bis bald im Wald. Man sieht sich!