Drei Männer bedrohten Angestellte mit Waffen. Auf der Flucht warfen sie Geld aus dem Autofenster
Vahrendorf. Die Angestellten der Volksbank-Filiale in Vahrendorf in der Gemeinde Rosengarten stehen wohl noch immer unter Schock. Am Mittwochvormittag gegen 9.15 Uhr bekamen sie überraschenden Besuch von drei Männern, die sie mit vorgehaltenen Waffen zur Herausgabe von Bargeld aufforderten. Obwohl es den Tätern zunächst gelang, mit den erbeuteten Euros zu fliehen, endete die sofort eingeleitete Polizeifahndung nach kurzer Zeit erfolgreich. Im Buxtehuder Ortsteil Ovelgönne gingen die mutmaßlichen Täter, alle drei aus Hamburg und zwischen 20 und 25 Jahre alt, der Polizei ins Netz.
Die Beamten des Buxtehuder Polizeikommissariats hatten sich an der Einmündung der Bundesstraße 3 in die Bundesstraße 73 positioniert, nachdem die Täter nach dem Überfall mit ihrem dunkelblauen VW-Polo mit Hamburger Kennzeichen zunächst in Richtung Freilichtmuseum Kiekeberg, also in Richtung Norden, geflohen waren. Neben den Buxtehuder Polizisten waren auch Beamte aus mehreren Dienststellen rund um Vahrendorf, aus Hamburg sowie ein Hamburger Polizeihubschrauber an der Fahndung beteiligt. Dabei rückten sie in unterschiedliche Richtungen aus, um die Täter zu fassen.
Die Buxtehuder Kollegen waren schließlich erfolgreich. Sie wurden sofort misstrauisch, als um kurz nach halb zehn – also nur knapp 15 Minuten nach dem Überfall – ein Auto, auf das die Fahndnungsangaben genau passten, aus Richtung Elstorf nach rechts auf die Bundesstraße 73 in Richtung Hamburg abbog. Die Beamten setzten zur Verfolgung an und stellten die Täter bereits wenige Meter weiter am Ortsausgang Ketzendorf.
Die drei Männer hatten zuvor noch versucht, die Spuren ihrer Tat auf unkonventionelle Weise zu verwischen, indem sie die Waffen und Teile der Beute einfach aus dem Fahrzeug heraus in den Straßengraben warfen. Die Anwohner dürfen aber wohl nicht mit einem unerwarteten Geldsegen rechnen: Die Polizei konnte Waffen und Geld sicherstellen.
Auf dem Buchholzer Polizeikommissariat wurde das Trio in Gewahrsam genommen und verhört, bevor der Fall an die Stader Staatsanwaltschaft herangetragen wird. Laut Polizeisprecher Johannes Voskors kann bei einem schweren Raub mit Schusswaffe wie in diesem Fall eine mehrjährige Freiheitsstrafe möglich sein.
Die Vahrendorfer Volksbank-Filiale war am Mittwoch bis Abschluss der Untersuchungsarbeiten geschlossen. Zum Zustand der Angestellten konnte Voskors nur sagen, dass sie nach dem Vorfall unter Schock stehen und wenn nötig im Einzelfall weiter behandelt werden. Zur genauen Höhe des erbeuteten Bargelds wollte er keine näheren Angaben machen.
(tau)