Sieben Konzerte im „Stellwerk“ zeigen im April, was die junge Jazzszene heute zu bieten hat

Harburg. Das „Stellwerk“ im Harburger Bahnhof ist zwar seit mehr als zwei Jahren kein reiner Jazzclub mehr. Ganz verschwunden war der Jazz aber nie aus der Bahnhofsbühne. Im April zeigen gleich sieben Konzerte, was die junge Jazzszene heute zu bieten hat.

Das Trio Troyka (Sonntag, 6. April, 19 Uhr) aus London spielt so intensiv, dass sich der Hörer irritiert fragt, warum er nur drei und nicht sechs Musiker auf der Bühne sieht. Chris Montague (Gitarre und Loops), Joshua Blackmore (Schlagzeug) und Kit Downes (Orgel) haben fieberhafte Fantasien, dass Assoziationen zu dem Elektro-Klangkünstler Aphex Twin nicht unbegründet sind. Eintritt: 12 Euro.

Joscheba (Mittwoch, 9. April, 20 Uhr) hat in Hamburg Gesang studiert und sich zu einem Liebling des Feuilletons entwickelt. Geschadet hat ihr sicher nicht, dass sie bei Ulita Knaus gelernt hat. Joscheba singt Jazzstandards und eigene Songs. Sie kann zerbrechlich zart klingen oder auch kratzig und unternimmt Ausflüge in den Pop und Blues. Eintritt: 5 Euro.

Wo Bebop, Kletzmer und Freejazz sich die Hände reichen, ist das Quartett Jilmann Zilman (Freitag, 11. April, 19 Uhr) zu Hause. Die Band steht für eine ungewöhnliche Besetzung mit zwei Altsaxofonen, Kontrabass und Schlagzeug. Vor allem aber für eine kompositorische Einfachheit. Eintritt: 12 Euro.

Der Schwede Daniel Olsen (Sonntag, 13. April, 19 Uhr), ist ein Gitarrist mit einer großen Leidenschaft für Jazz, Latin und Bossa Nova. Wenn er die Saiten zupft, verliert er sich aber auch schon mal im Rock, Pop und Reggae. Eintritt: 12 Euro.

Wer sich an Soli nicht satt hören kann, ist bei dem deutsch-niederländischen Quintett Tho (Ostersonntag, 20 April, 19 Uhr) richtig. Einstufungen in ein Genre ist dem Komponisten und Arrangeur Thorsten Kröger offenbar kein Gräuel. Musik für Kenner und Nerds. Eintritt: 11 Euro.

Das Trio Jazzpoeten (Sonnabend, 26. April, 20.30 Uhr) aus Münster verbindet Jazz, Swing, Latin mit Texten über Beziehung und Lust: Gute-Laune-Musik also. Eintritt: 15 Euro.

Samirah Al-Amrie (Sonntag, 27. April, 19 Uhr) bringt Jazz und elektronische Beats zusammen. In den Konzerten der Loop-Künstlerin können die Besucher beobachten, wie Songs über das Aufnehmen und Wiedergeben der eigenen Stimme entstehen. Eintritt: 12 Euro.