Im Wildpark Schwarze Berge mit seinen 1000 Bewohnern gibt es Nachwuchs – und viele spannende Momente für Kinder und Erwachsene

Harburg/Rosengarten. Die Sonne wärmt Mensch und Tier in Frühlingswonne. Auch die rund 1.000 Tiere im Wildpark Schwarze Berge, Am Wildpark 1, in der Gemeinde Rosengarten, aalen sich. Das Luchspaar schmust aneinandergeschmiegt auf einem großen Ast, die schneeweißen Barockesel traben schwer verliebt immer nebeneinander, Pfauen und andere Vögel zeigen sich balzend von ihrer schönsten Seite, der Uhu hat nur Augen für seine Angebetete und bei den Nutrias und Schottischen Hochlandrindern ist der erste Nachwuchs schon da.

Besucher erleben zum Saisonauftakt beim Parkrundgang auf verschiedenen Routen zwischen Buchen und Eichen, Wiesen und Teichen das Frühlingserwachen der Natur in praller Fülle. Auf etwa 50 Hektarbietet der Wildpark vor den Toren Hamburgs eine einzigartige Naturlandschaftmit Bergen und Tälern, Wasserarealen und einem idyllisch gelegenen Waldsee ein abwechslungsreiches Erlebnisprogramm für die ganze Familie. Überall gibt es in den großzügigen, artgerecht gestalteten Gehegen Tiere zu beobachten und auch hautnahe Begegnungen.

Gleich am Eingang grunzen Hängebauchschweine als Empfangskomitee. Sie freuen sich über kleine Leckerbissen und lassen sich gern die borstige Stirn kraulen. Bei ihren entfernten Verwandten, den Schwarzkitteln, ist das nicht möglich. Aber ganz nah können die Besucher an den Lebensraum der Tiere heran und zuschauen, wie sich die schwarzgrauen Bachen und Keiler nach Wildschweinart im Morast suhlen und unter hohen Buchen den Boden nach Futter durchpflügen.

Dem Red Amber-Fuchs mit den eisblauen Augen käme so etwas nicht in den Sinn. Er lässt seinen edlen, schokofarbenen Pelz von der Sonne bescheinen und genießt eine ausgiebige Siesta. Auch einer der stattlichen Rothirsche mit den kapitalen Geweihen ruht umringt von seinen Lieblingskühen in der Mittagsstunde im Tal der Hirsche. Das andere Rotwild zieht äsend durch die weitläufige Hügellandschaft.

Doch nicht überall ist Mittagsruhe angesagt. Punkt zwölf gibt es als besondere Attraktion am großen Freigehege eine Flugschau mit faszinierend schönen Greifvögeln. Das Team der Eventfalknerei Thomas Wamser präsentiert den Weißkopfseeadler Zeuss mit einer Flügelspannweite von mehr als zwei Metern, den pfeilschnellen, kleinen Buntfalken, der mit etwa 200 Gramm nicht mehr wiegt als eine Tafel Schokolade, einen Uhu, einen Wüstenbussard und andere interessante (Greif)-Vögel im Freiflug.

Dazu erfahren die Zuschauer von Falknerin Yvonne Thies und ihren Kollegen alles Wissenswerte über die Flugkünstler, die beinahe zum Greifen nah direkt über ihren Köpfen in Aktion sind. Von März bis Oktober beginnt die Flugschau jeweils um 12 und um 15 Uhr, an Sonn- und Feiertagen auch um 16.30 Uhr.

„Tatsächlich zum Greifen nah sind in weitläufigen Frei- und StreichelgehegenDamwild, Ziegen und Hängebauchschweine, die auch gefüttert werden dürfen mit Leckereien, die im Wildpark dafür angeboten werden“, sagt Sarah Klindworth, Sprecherin des Wildparks Ein besonderer Publikumsliebling ist das wenige Tage alte Bullenkälbchen der Schottischen Hochlandrinder. Neugierig tapst es, schützend flankiert von seiner Mutter und anderen Kühen, auf Entdeckungstour.

In etwa einem Jahr wird der kleine Bulle mit den schwarzen Knopfaugen sein Geburtsgewicht von etwa 30 Kilogramm um das Zehnfache steigern. Ausgewachsen wird er etwa 650 bis 750 Kilo wiegen und so gewaltige Hörner wie sein kolossaler Vater haben. „Nachwuchs wird auch bei den überaus seltenen Barockeseln erhofft“, sagt Sarah Klindworth. „Wir beteiligen uns an einem Zuchtprogramm, um diese Eselrasse zu erhalten.“ Weltweit gibt es von diesen schneeweißen Eseln mit den blauen Augen nur noch ein paar Dutzend. Der Barockesel „Domestic ass“ wurde ursprünglich im 17. Und 18. Jahrhundert von Reichen und Adligen in Österreich und Ungarn als besondere Haustierrasse gezüchtet.

Für Abwechslung im Familienprogramm sorgen neben Bären, Elchen, Ottern und Wölfen auch Muffelwild, Dybowskyhirsche, Dachse, Schlangen, Frettchen, Kaninchen und heimische Vogelarten. Darunter der seltene Habichtskauz oder der sonderbar dreinblickende Bartkauz.

Wer den 31 Meter hohen Elbblickturm nahe der Köhlerhütte erklimmt, hat nicht nur einen fantastischen Blick über den Wildpark und die Harburger Berge, sondern kann bei klarer Sicht bis in den Hamburger Hafen schauen. Außerdem gibt es in den von rund 20 Mitarbeitern liebevoll gepflegten Anlagen immer wieder attraktive Spielplätze für Kinder und gastronomische Einrichtungen, die zur Rast einladen.

Spannende Höhepunkte sind die Futtertouren, von März bis Oktober jeden Sonntag um 13 Uhr, und die täglichen Tierpräsentationen, bei denen die Tierpfleger ihre Schützlinge näher vorstellen und kindgerecht erklären, was die Besonderheiten der Tiere sind. Die geführten Futtertouren wie auch die Flugschau sind kostenfrei und im Wildpark-Eintritt inbegriffen.

Über das Jahr verteilt stehen Thementage, wie der Tag des Luchses, jeweils mit Aktionen und Spielen zum Mitmachen auf dem abwechslungsreichen Wildpark-Programm. Ausführliche Informationen geben die Mitarbeiter unter Telefon 040/819 77 47 20 und im Internet unter www. wildpark-schwarze-berge.de