Auf der Suche nach Blindgängern aus dem Zweiten Weltkrieg ist der Kampfmittelräumdienst im Jahr 1993 auf einer Wiese in Wilhelmsburg auf den größten Münzfund gestoßen, der jemals auf dem Gebiet der Freien und Hansestadt Hamburg gemacht wurde.

Harburg. Annähernd 9000 Silbermünzen, die meisten aus der Zeit um 1800, entdeckten die Bombensucher in einem verrotteten Milcheimer im Lehmboden.

Die Experten des Archäologischen Museums Hamburg haben den Münzfund wissenschaftlich ausgewertet und präsentieren ihre Ergebnisse ab dem 7. Mai in einer Sonderaustellung mit dem Titel „Napoleons Silberschatz – Franzosenzeit in Hamburg“.

Vermutlich hat der Eigentümer die Münzen hastig irgendwann in den Jahren 1813 oder 1814 aus Furcht vor Krieg vergraben. Französische Soldaten bauten Hamburg-Harburg zur Festung aus, als sich im Herbst 1813 eine Belagerung abzeichnete. Wem der Schatz gehörte, ist bis heute ein Rätsel geblieben. Das Archäologische Museum hat deshalb für den Katalog zur Sonderaustellung drei Krimiautoren damit beauftragt, ihre ganz eigene Geschichten über die Herkunft des Schatzes zu schreiben. Die knapp 9000 Münzen hatten damals den Wert einer Kate mit einem Stück Land.

„Napoleons Silberschatz“, 7. Mai bis 14. September, Archäologisches Museum Hamburg, Museumsplatz 2