Die Geschichte des legendären gelben Liebherr-Krans am Lotsekai im Binnenhafen zeichnet die KranWerkstatt jetzt in der Kulturwerkstatt Harburg in einer Ausstellung nach.

Harburg. Der Grafiker Ernst Kopf hat die spannende Entwicklung fotografisch begleitet. Eine Auswahl seiner Bilder ist von Dienstag an bis Mitte Mai in den Räumen der Kulturwerkstatt am Kanalplatz 6 zu sehen.

Die Geschichte des Krans ist eng mit der Entwicklung der Firma Mulch verbunden. Aus einem Kohlenhof hervorgegangen, war sie fast 100 Jahre Nutzerin eines großen Firmenareals auf der Harburger Schlossinsel. Aufgestellt wurde der gelbe Liebherr-Kran 1972 und hat bis zur Betriebsverlagerung der Firma Mulch Güterservice 8,5 Millionen Tonnen Güter, hauptsächlich Schüttgut, vom Wasser auf Schiene und Straße, umgeladen.

Der Wechsel von der Kohle zum Heizöl, die Weiterentwicklung der Güterbeförderung sowie neue städtebauliche Entwicklungen im Harburger Binnenhafen seit den 1980er-Jahren und schließlich ein Tornado, der 2006 durch den Hafen fegte, führten zur Stilllegung des Industriekrans. Im Rahmen eines städtebaulichen Wettbewerbs plädierte das Amt für Denkmalschutz 2005 dafür, den Industriekran an seinem Standort als Erinnerung an die bisherige Nutzung zu belassen. So übernahm die Kulturwerkstatt Harburg den Kran.

2009 und 2010 wurde der Kran mit Mitteln aus dem Städtebauprogramm „Städtebaulicher Denkmalschutz“, der Arbeit der Beschäftigten einer Qualifizierungsmaßnahme, Sponsorengeldern, viel ehrenamtlichem Engagement, Unterstützern aus Verwaltung und Kultur und zwei richtigen „Kranexperten“, die das Projekt bis heute begleiten, instandgesetzt. Im November 2007 wurde der Kran als Kulturdenkmal in die Hamburger Denkmalliste eingetragen. Im September 2010 erfolgte schließlich mit dem „Requiem auf die Krane“ von und mit dem Lichtkünstler Michael Batz die Einweihung als „KulturKran“.

Die Ausstellung kann während der Öffnungszeiten der Kulturwerkstatt, montags und dienstags von 16 bis 19 Uhr und mittwochs von 16 bis 20 Uhr, besichtigt werden.