Gewerbegebiet Luhdorf wird für neue Firmen ausgebaut. Stadtrat in Winsen stimmt den Bebauungsplänen ohne Diskussion zu

Winsen. Gleich zwei Baugebiete hat der Rat der Kreisstadt auf den Weg gebracht. Es handelt sich um das Parkhaus am Bahnhof sowie um den Ausbau des Gewerbegebiets Luhdorf II. „Damit liegen nun die Grundlagen für die Projekte vor“, sagte der Leiter des Bauamtes der Kreisstadt, Andreas Mayer, dem Abendblatt. Die Entscheidungen fielen ohne Diskussion. Für Luhdorf gab es zwei Enthaltungen und eine Gegenstimme, beim Parkhaus stimmten alle Mitglieder des Rates zu.

Die europaweite Ausschreibung für die Konstruktion des Parkhauses hat die Ludwigshafener Firma AMP gewonnen. Sie wird nun zunächst Vorschläge über die Gestaltung der Fassade vorlegen, die auf der Seite der Kleinbahn aufgrund des Lärmschutzes zu 40 Prozent verkleidet werden muss. Dafür kommt neben Steinen auch Stahl, Holz oder auch eine Begrünung in Frage. Der überarbeitete Entwurf soll noch vor der Sommerpause öffentlich vorgestellt werden. Dies könnte bei einer Informationsveranstaltung oder auch bei der Sitzung des Bauausschusses im Mai geschehen. „Die Baugenehmigung ist dann die Grundlage für die Förderung von der Landes-Nahverkehrsgesellschaft“, sagte Mayer. Aus Hannover erwartet Winsen derzeit rund 2,6 Millionen Euro einschließlich 150.000 Euro für die Stellplätze für Fahrräder. Insgesamt liegt das Investitionsvolumen bei sechs Millionen Euro.

Der Bauamtschef rechnet derzeit damit, dass der Bau im Frühjahr 2015 beginnen und nach rund einem Jahr abgeschlossen werden kann. Dazu müssen aber auch die Bauarbeiten ausgeschrieben werden. Seit wenigen Tagen liegt nun auch ein Gutachten über die Bodenverhältnisse bei der Winsener Verwaltung vor. Danach ist auf dem Grundstück am Bahnhof mit Verunreinigungen im Grundwasser sowie beim Aushub zu rechnen. „Sollten wir Wasser abpumpen müssen, werden wir es reinigen. Bei der Erde muss entschieden werden, wo sie deponiert werden kann“, sagt Mayer. Diese Arbeiten werden zwar zu Mehrkosten führen, dürften aber den Fortgang der Planungen kaum beeinträchtigen.

Mit der Entscheidung des Rates zum Gewerbegebiet Luhdorf II kann nun im Sommer der Bereich erschlossen werden. „Wir erwarten hier Zuschüsse von der EU von drei Millionen Euro. Das entspricht etwa der Hälfte der Kosten“, sagt Alfred Schudy, der Leiter der Stadtplanung. Mit einer Fläche von 17,6 Hektar wird die Fläche des bisherigen Gewerbegebiets um rund 30 Prozent aufgestockt. Zum Gebiet gehören 4,6 Hektar Grünflächen, auf denen auf Nisthilfen für gefährdete Vogelarten eingerichtet werden sollen.