Eine Glosse von Fabian Schindler

Diese Nachricht verwundert nicht in Zeiten von Steuerhinterziehung, Steuerparadiesen und Hedgefonds: Die Zahl der Superreichen ist 2013 erneut gestiegen. 200 neue Milliardäre gibt es. Auch das Vermögen der Geldesel hat mit einem Plus von 17 Prozent gegenüber 2012 ein neues Rekordhoch erreicht. Die aktuelle Forbes- Liste umfasst nun 1426 Milliardäre, die gemeinsam stolze 5,4 Billionen US Dollar an Vermögen besitzen. Der durchschnittliche Milliardär ist damit 3,8 Milliarden Dollar schwer.

5,4 Billionen Dollar, das ist eine schwer vorstellbare Größe. Sicher ist: Dafür kann eine Menge gekauft werden. 13,5 Billionen einfache Frühstücksbrötchen zum Beispiel. Würden also alle Milliardäre dieser Welt zum Bäcker gehen, könnten sie für jeden Erdenbürger 1869 Brötchen kaufen, die für insgesamt 5,12 Jahre reichen, wenn jeden Tag ein Brötchen gegessen wird. Wenn morgens, mittags und abends gemümmelt wird, ist das Vermögen der Superreichen übrigens schon nach 1,7 Jahren aufgefuttert.

Soviel Geld auf einmal für alle Menschen auszugeben, ist aber gar nicht so einfach. Denn das würde, wenn wir das Szenario weiterspinnen, bedeuten, dass die 1426 Bäckereien, die die 1426 Milliardäre dann aufsuchen, jeweils ratzfatz knapp 9,4 Milliarden Brötchen backen müssten. Um das zu schaffen, muss ein Bäcker ganz schön früh aufstehen. Und der Lehrling sowieso. Dass Bäcker angesichts solcher Herausforderungen derzeit keine Lehrlinge mehr finden, ist somit nicht verwunderlich. Oder?