Die Pläne der Hamburger Sozialbehörde (BASFI) zur Bebauung der Pferdewiese Am Radeland mit einer Flüchtlingsunterkunft für bis zu 216 Menschen wird möglicherweise zum Gegenstand einer gerichtlichen Auseinandersetzung.

Heimfeld. Wie Ineke Siemer, Vorsitzende der Bürgerinitiative Bostelbek (BIB), dem Abendblatt sagte, habe sich der Verein bereits „anwaltlicher Vertretung versichert“. Mit dem Mandat wurde der Jurist Roland Hoinka von der namhaften Hamburger Kanzlei Oberthür & Partner betraut.

Laut Ineke Siemer sieht sich die Siedlergemeinschaft durch die „mangelnde Informationspolitik und vorgreifende Maßnahmen“ im Vorfeld der geplanten Bebauung in ihren Rechten verletzt. „Wir fühlen uns entmündigt und übergangen, hier sind unserer Auffassung nach gleich mehrere Gesetze vorsätzlich gebeugt worden“, sagte die 40 Jahre alte Wortführerin.

Juristisch geprüft werden sollen nicht nur die Rechtmäßigkeit der Baumfällungen Mitte Februar, auch das Auswahlermessen für den strittigen Standort in Bostelbek und Kompensationsleistungen für die Siedler im Fall der Realisierung des Pavillondorfes. Zu klären sei überdies, warum Siedlern in den vergangenen Jahren eigene Bauanträge auf Erweiterungs- und Zusatzbauten versagt worden sind, nun aber die massenhafte Unterbringung von Flüchtlingen rechtens sein soll.

Die Bürgerinitiative besteht auf einem Bestandsschutz für die Siedlung und widerspricht der Umwidmung der Pferdewiese, die im Bebauungsplan als Vorbehaltsfläche für den Bau einer Polizei- oder Feuerwehrwache ausgewiesen ist. Zudem fordert die Siedlergemeinschaft neue Ausgleichsflächen und einen Ausgleich des Wertverlustes für ihre Grundstücke.

Unterdessen hat die Bürgerinitiative unverminderten Zulauf. Allein bei der Infoveranstaltung des Bezirksamtes seien 40 neue Mitglieder hinzu gekommen. Aktuell sind es etwa 150.