Wer zahlt die Ertüchtigung von Wehren an der Ilmenau? Landräte hoffen auf Hilfe aus Hannover

Winsen/Lüneburg. Wehre und Schleusen der Ilmenau müssen ertüchtigt werden, damit der Wasserstand nicht weiter absinkt und sowohl die Natur und als auch die Bebauung entlang des Flusses gefährdet – das ist die gemeinsame Haltung der Hansestadt Lüneburg, der Landkreise Lüneburg und Harburg sowie der Samtgemeinde Bardowick.

Dazu haben Lüneburgs Landrat Manfred Nahrstedt (SPD) und Oberbürgermeister Ulrich Mädge (SPD) jetzt das Gespräch mit dem Umweltministerium in Hannover gesucht und um Unterstützung gebeten. Grund ist die Ankündigung des Bundesverkehrsministeriums, der Ilmenau in Kürze den Status Bundeswasserstraße entziehen zu wollen. Der Bund wäre damit nicht mehr zuständig für den Erhalt und dei Kosten der Infrastruktur des Flusses zwischen der Lüneburger Ratsmühle und Hoopte im Landkreis Harburg.

„Staatssekretärin Almut Kottwitz hat zugesagt, beim Bund ein erweitertes Gutachten zu möglichen Grundwasserstandsabsenkungen anzufordern“, sagt Landrat Nahrstedt. Ein weiteres Gespräch im niedersächsischen Wirtschaftsministerium bezüglich der Auswirkungen auf den Ilmenau-Tourismus sei als Nächstes ins Auge gefasst.

Bei einem Ausfall der Wehre, die den Wasserstand der Ilmenau regulieren, droht eine weitere Absenkung des Flusspegels, die bereits jetzt die angrenzenden Flächen in Mitleidenschaft zieht. Amphibien können in den Ilmenau-Altarmen nicht mehr überwintern, der Lebensraum der Wiesenvögel ist bedroht.

Auch die historische Bebauung in der Hansestadt Lüneburg ist laut Lüneburgs Oberbürgermeister Ulrich Mädge gefährdet: „Unsere Fachleute haben die Verantwortlichen bereits mehrfach auf die Wasserstandsproblematik hingewiesen. Aber nichts davon ist bisher dort aufgenommen worden. Wir haben es bei der Hansestadt Lüneburg mit einem Gesamtbaudenkmal zu tun. Die Häuser im Wasserviertel sind teilweise auf Eichenpfählen gegründet, um sie dauerhaft zu erhalten, ist ein regulierbarer Wasserstand unbedingt notwendig. Darauf werden wir so lange und eindringlich immer wieder hinweisen, bis wir miteinander zu einer guten Lösung gekommen sind.“

Der Denkmalschutz spielt auch außerhalb des Stadtgebiets eine Rolle: Die drei historischen Nadelwehre Wittorf, Fahrenholz und Bardowick gelten als schützenswerte Baudenkmäler.