Richter Christian Huland wurde von Staatsrat Dr. Nikolas Hill während einer Feierstunde ins Direktorenamt eingeführt

Harburg. Gestern ging es ausnahmsweise mal nicht nur um Recht und Gesetz hinter den altehrwürdigen Mauern des Amtsgerichts Hamburg-Harburg. Es gab einen Grund zum Feiern, mit einem Stück Kuchen und einem Glas Sekt zum Anstoßen. Gäste waren gekommen, darunter auch der Staatsrat der Hamburger Justizbehörde, Dr. Nicolas Hill. Und Hill war es auch, der zur feierlichen Amtseinführung von Harburgs neuem Amtsgerichtsdirektor Christian Huland nach vorn trat und eine kurze Einführungsrede hielt:

„Uns ist eine bürgernahe Justiz wichtig, die zügig und gerecht entscheidet“, betonte er, „es ist eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe, ein Amtsgericht zu leiten. Herr Huland bringt mit seinen umfangreichen Erfahrungen im Bereich der Rechtsprechung und Justizverwaltung die besten Voraussetzungen für das Amt des Direktors mit. Er ist ein Harburger Urgestein und mit dem Gericht bestens vertraut. Ich wünsche ihm für seine Aufgabe alles Gute, viel Erfolg und Freude.“ Und Huland machte deutlich, dass er seine verantwortungsvolle Arbeit mit Freude erledige und sich insbesondere mit Harburg eng verbunden fühle. Huland ist 57 Jahre alt, verheiratet und Vater zweier Kinder.

Seit 27 Jahren steht er im Dienste der Hamburger Justiz. Er arbeitete als Richter in nahezu allen Rechtsbereichen des Amtsgerichts und des Hanseatischen Oberlandesgerichts. Er engagiert sich in der Ausbildung für Referendarinnen und Referendaren und war viele Jahre Mitglied im Richterwahlausschuss. Huland tritt die Nachfolge von Heike Ulffers an, die seit November 2013 Vorsitzende Richterin am Oberlandesgericht in Hamburg ist.

Nicht nur Angeklagte können ein Geständnis ablegen. Auch amtierende Richter können gestehen. Huland gesteht, gern am Amtgericht Harburg zu arbeiten und er bringt sich auch ins öffentliche Leben des Bezirks mit ein. „Ich bin Mitglied im Museumsverein des Helms-Museums, und ich habe einiges Interesse an der Stadtgeschichte Harburgs“, verrät der Jurist. Eigentlich geht sein Interesse dabei noch in eine ganz besondere Richtung, denn auch das seit dem Jahr 1852 bestehende Amtsgericht Hamburg-Harburg hat mit 162 Jahren auf dem Buckel bereits einige Seiten Stadtgeschichte geschrieben.

Allerdings: Diese Seiten existieren noch nicht wirklich, denn es gab bisher niemanden, der die Geschichte des Hauses von damals bis heute lückenlos zu Papier gebracht hat. „1952, zum einhunderjährigen Bestehen des Amtsgerichts hatte einer meiner Vorgänger einen Teil der Geschichte aufbereitet“, sagt Huland. Er hat Interesse daran, noch Licht ins Dunkel zu bringen. „Es gibt noch sehr viel an Geschichte des Amtsgerichts zu entdecken“, ist sich Huland sicher. So existiert das heutige Amtsgerichtsgebäude an der Buxtehuder Straße 9 seit 1874 und das Gebäude an der Bleicherstraße 1, in dem sich das Büro des Direktors befindet, seit 1898. Besonderes Interesse weckt das an das Amtsgericht angeschlossene Gefängnis. Das war bis in die 1950er Jahre noch für kurze Haftstrafen in Betrieb.

Huland hat als Richter bereits mehrere Hamburger Gerichte kennen gelernt. Im Oktober 1987 fing er am Amtsgericht Bergedorf an, ab November 1989 war er Straf- und Zivilrichter am Amtsgericht Hamburg-Mitte, 1997 wurde er Strafrichter am Amtsgericht Harburg, 2001 ging er für kurze Zeit in Strafsachen ans Hanseatische Oberlandesgericht, war später auch Dezernatsleiter für Erwachsenen-Strafsachen am Amtsgericht Hamburg-Mitte und ist seit 2006 zurück in Harburg als Richter für Familiensachen und bislang auch als stellvertretender Direktor. Als Richter für Familiensachen hat er mit Scheidungen zu tun, mit Unterhaltszahlungen für Kinder und Eheleute. Huland: „Besonders wichtig sind Kindheitssachen, Umgangs- und Sorgerechtsverfahren oder auch Kindeswohlgefährdung.“

In seiner Freizeit kann der Richter und Amtsgerichtsdirektor auch nicht von spannenden Themen lassen. „Ich lese gern sogenannte Regional-Krimis von Hamburger Autoren“, sagt er. Und zum Ausgleich für Schreibtischarbeit tut er auch gern etwas für seine Fitness durch Sportprogramme.