Die alten Pläne für das Neubaugebiet auf der Fläche der Röttiger-Kaserne sind gegenstandslos

Neugraben/Fischbek. Die aktuellen Pläne zur Bebauung des Geländes der ehemaligen Röttiger-Kaserne müssen in der Öffentlichkeit neu diskutiert werden. Das fordert die CDU-Fraktion in der Harburger Bezirksversamlung.

Wie berichtet, plant der Bezirk schon seit Jahren an dieser Stelle ein Neubaugebiet. Inzwischen hat die IBA Hamburg GmbH die Projektplanung übernommen. Erst kürzlich stellte Karen Pein von der IBA die Vermarktungsstrategie für das neue Harburger Wohngebiet, das als „Fischbeker Heidbrok“ beworben werden soll, im Stadtplanungsausschuss vor. Seit Beginn der Planungen bis jetzt, so die Argumentation der CDU, hätten sich gravierende Änderungen in der Konzeption im Bebauungsplan NF66 ergeben. Zum Beispiel sollen gegenüber der früheren Planung mehr Mehrfamilienhäuser gebaut werden. Die Zahl der geplanten Wohneinheiten ist von rund 450 auf mehr als 770 gestiegen.

Ein weiterer Aspekt, der aus Sicht der CDU eine öffentliche Plandiskussion nötig mache, sei der Umstand, „dass nunmehr in erheblichem Umfang einschränkende Vorschriften bezüglich Gebäude- und Grundstücksgestaltung vorgesehen werden sollen. Dieses bezieht sich auf die Gebäudetypen, Fassadengestaltung, Dachformen, Hecken, Grundstücksbepflanzung und Flächen für den ruhenden Verkehr“, so CDU-Fraktionschef in der Bezirksversammlung, Ralf-Dieter Fischer.

Es sei nicht zu akzeptieren, dass all diese Planänderungen offensichtlich an der Öffentlichkeit, künftigen Bewohnern und Nachbarn des Neubaugebietes vorbei in trockene Tücher gepackt werden sollten. „Wichtig ist, dass dieses Bauvorhaben, das umfangreichste im Bezirk in den letzten Jahren, eine umfassende Bürgerbeteiligung erfährt“, so der CDU-Politiker.

Der Bezirk sei, sagt Fischer, auf Grundlage der Gesetzgebung verpflichtet, eine zweite Plandiskussion durchzuführen. Zwar habe es bereits am 26. November 2009 auf Basis der ursprünglichen Pläne eine Bürgerbeteiligung gegeben. Allerdings, sagt der Fraktionschef und Jurist aus Neugraben, sei die damals diskutierte Planung inzwischen aus mehreren Gründen gegenstandslos geworden.

Derzeit werde also in Harburg auf Basis eines völlig neuen Planes gearbeitet. Daher fordere seine Fraktion eine neue Bürgerbeteiligung, sobald die IBA, die jetzt mit Planung und Vermarktung beauftragt ist, den Bebauungsplan abschließend inhaltlich in der Politik vorgestellt hat.

Wie berichtet, hatte die schwarz/grüne Mehrheit im Harburger Rathaus den Bebauungsplan NF66 mit rund 450 Wohneinheiten auf den Weg gebracht. Als die SPD aus der Bezirkswahl 2011 mit ihrer Mehrheit hervorging, hatte sie die Pläne noch einmal angefasst und die Zahl der Einheiten auf mehr als 700 erhöht, zum Ärger der CDU.