In Meckelfeld werden zum kommenden Schuljahr Haupt- und Realschule am Appenstedter Weg zusammengelegt

Meckelfeld. Am liebsten hätte Thomas Höfer einfach nur gesagt: „Das wird eine tolle Schule, vertrauen Sie uns und schicken Sie Ihre Kinder her.“ Doch das hätte den Eltern vermutlich nicht gereicht, die am Mittwoch zur Informationsveranstaltung in die Grund- und Hauptschule Meckelfeld gekommen waren. Sie wollten von dem Leiter des Planungsteams, der zugleich Leiter der Realschule ist, und den anderen Teammitgliedern ganz genau wissen, wie die neue Oberschule funktioniert, die zum kommenden Schuljahr den Betrieb aufnehmen wird.

„Anders als bei anderen Oberschulen im Landkreis fangen wir nicht bei Null an, sondern lassen die Erfahrungen aus zwei eigenständigen Schulen zusammenfließen“, sagte Höfer. Standort der neuen Einrichtung wird an der Realschule am Appenstedter Weg sein – in direkter Nachbarschaft zum Gymnasium, so dass ein problemloser Übergang der Schüler möglich wäre. Die Oberschule selbst werde weder einen gymnasialen Zweig erhalten noch ein Ganztagsangebot, letzteres hatte eine deutliche Mehrheit der Eltern bei einer Befragung als nicht notwendig erachtet, erklärte Höfer. „Nur 20 Eltern haben gesagt, dass sie auf eine Ganztagsbetreuung angewiesen sind.“ An der Befragung hatten rund 150 von 240 angeschriebenen Eltern teilgenommen.

Inhaltlich legt die Oberschule einen ihrer Schwerpunkte auf die Leseerziehung. In Klasse fünf werden die Schüler eine Lesestunde bekommen, auch in Mathe gibt es eine Extra-Rechenstunde, in der ausschließlich Kopfrechnen und das kleine und große Einmaleins auf dem Stundenplan stehen. Eine weitere Stunde, „Löwenstunde“ genannt, soll sich ganz der Prävention widmen und Kinder stark machen.

Ansonsten verfahre die Oberschule ganz nach dem Motto „Wir lernen gemeinsam“, sagte Simone Niederhafner, die für das didaktische Konzept verantwortlich ist. Die Schüler werden in Klasse fünf nicht in Schulformen eingeteilt, sondern belegen alle Fächer gemeinsam. „Erst am Ende der fünften Klasse gibt es in Mathe und Englisch eine Einstufung in ein Grundniveau und ein erweitertes Niveau.“ Nach der sechsten Klasse schließt sich eine zweite Einstufung in Deutsch an, so dass die Schüler in diesen drei Fächern in unterschiedlichen Kursen unterrichtet werden. Alle restlichen Fächer werden im Klassenverband unterrichtet, bis am Ende von Jahrgang acht die Schüler auch in Physik oder Chemie unterschiedliche Kurse besuchen.

Dass es trotzdem eine innere Differenzierung gibt, verdeutlichte Judith Uwira. „Wir orientieren uns an der Arbeit der Grundschulen und haben Wochenpläne.“ Auch sei viel Stations- und Freiarbeit geplant, damit jeder Schüler nach seinem Tempo lernen könne, aber dabei trotzdem von seinen Lehrern gefördert und gefordert werde. Speziell für Schüler mit Sprachproblemen soll es Förderunterricht geben, bei dem ältere Kinder den jüngeren helfen.

„Anders als an einer Integrierten Gesamtschule wird es bei uns ganz normale Noten auf den Zeugnissen geben“, stellte Thomas Höfer klar. Das Sitzenbleiben gibt es nach wie vor noch, nur bei der Hausaufgabenbetreuung für die Kinder, die nachmittags bleiben, klafft derzeit noch eine Lücke. „Wir entwickeln derzeit ein Konzept“, sagte Gerrit Wimmert vom Jugendzentrum in Maschen. Unter anderem müsse noch die personelle Ausstattung in der Betreuung geklärt werden.

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