Ein Dankeschön unseres Lesers Jürgen Haider

Gefühlt bin ich schon seit mehr als 40 Jahren Abendblatt-Abonnent. Genau weiß das keiner. Ich weiß aber, dass seit mehr als 20 Jahren – das sind etwa 6000 Zeitungen – die Zustellung für mich ein Vergnügen war. Oft habe ich schon in der Nacht so gegen 3 Uhr wahrgenommen, dass das Hamburger Abendblatt im Anmarsch ist. Aber auch, wenn um diese Zeit in der Ferne ein Mofageräusch zu hören war, wusste ich: Meine Zeitung ist auch heute wieder geliefert worden.

Nun ist plötzlich alles ganz anders, nicht mehr so wie es war. Mein Zusteller hat mich mit einem beigelegten netten, kleinen Schreiben wissen lassen, dass er die Zeitungszustellung vom nächsten Monat an nicht mehr machen kann. Einfach so. Sehr, sehr schade, aber nicht zu ändern.

Gesehen habe ich meinen Zusteller in all den Jahren nur einmal, als ich ihm mitten in der Nacht ein Dankeschön übergab. Sein „vielen Dank“ – geschrieben mit einem Filzschreiber auf der Zeitung des nächsten Morgens – war ab dann jedes Jahr die Kommunikation zwischen uns. So auch am letzten Tag der Zustellung an mich.

Das alles war gestern, ist nicht mehr. Was kommt danach? Der neue Zusteller oder eine Zustellerin werden es schwer haben, in diesen perfekten Service der Vergangenheit einzusteigen. Ismail – so heißt mein bisheriger Zusteller – hat Maßstäbe gesetzt. Nicht einfach für den Nachfolger, aber machbar. Auf geht’s!