Das macht Mut! Die Aussage, immer mehr Kinder kommen in die Bücherhalle, lässt hoffen und rückt die allerorten beklagte These, Kinder lesen nicht mehr, gerade.

Aber natürlich brauchen gerade Kinder, in deren Familien es eben nicht selbstverständlich ist, dass vor- und gelesen wird, einen Anschub von außen.

Und der darf eben nicht erst dann kommen, wenn die ersten Schwierigkeiten in der Schule auftreten, sondern viel früher. Umso begrüßenswerter ist es, wenn der Bezirk Harburg auf diesem weiten Feld mit einer Bücherhalle punkten kann, die keinen Versuch auslässt, um schon die Kleinsten mit der Welt der Bücher vertraut zu machen.

Bücher, in welcher Form auch immer, haben nicht nur einen hohen Bildungswert. Für Kinder sind sie in erster Linie ein wichtiger Motor für die eigene Fantasie.

Was aber bei all den Erfolgen der Harburger Bücherhalle vor allem bei der Politik nicht untergehen darf, ist das, was Anke Zumdohme im Sozialausschuss lediglich in einem Nebensatz erwähnte: „Wir haben nicht viel Geld.“ Daraus müssten Harburgs Bezirksabgeordnete den folgerichtigen Schluss ziehen, hätte die Bücherhalle im Carreé mehr Geld zur Verfügung, könnte sie noch mehr Angebote gerade für Kinder und Erwachsene aus bildungsfernen Schichten machen.

Für eine vernünftige finanzielle Ausstattung der Bücherhallen ist die Politik zuständig und verantwortlich. Wenn das Geld fehlt, stoßen auch irgendwann die engagiertesten Bibliothekare an ihre Grenzen.