Der ehemalige Modefotograf Jörg Petersen präsentiert seine Malerei in der Galerie Claudius

Hausbruch/Harvestehude. Drei Jahrzehnte lang gehörte Jörg Petersen zu den gefragtesten Modefotografen Deutschlands, stand bei allen bedeutenden Modeschauen in London, Paris und New York am Catwalk. Er hat Naomi Campbell ebenso in Szene gesetzt wie Nadja Auermann. „Die Welt war mein Zuhause“, sagt Petersen. Bis er in den 90er-Jahren der ewigen Reiserei überdrüssig wird und sich in sein Haus am Rande der Neugrabener Heide zurückzieht.

Hier verlegte sich das künstlerische Multitalent in den Folgejahren auf die Malerei. Dass er sich auch in dieser Sparte bestens auszudrücken versteht, beweist er gerade mit der Ausstellung „My Way...“ in der Harvestehuder Galerie Claudius, Abteistraße 49, die noch bis zum 20 März zu sehen ist.

Alles begann damit, dass er seine Fotos „ummodelte“, wie er es in lässiger Untertreibung formuliert. Denn auch bei der Transformation seiner Fotos in Gemälde beweist der malende Autodidakt erstaunliche Kunstfertigkeit. „Photographie goes Painting“ nennt er seine neue Schaffensphase. In der er zum Beispiel den eigenen Porträtfotos von Weltstars wie Catherine Deneuve, Bill Clinton oder Sean Connery in Pop-Art à la Andy Warhol einen neuen Anstrich gibt.

Jörg Petersen kann aber auch anders. Denn längst gelingen ihm auch Bilder im Stil des Realismus und Surrealismus. Und zwar mit viel Fantasie und feiner Technik. Und gern auch mit dem für Petersen typischen Augenzwinkern. So schafft er immer wieder Werke, die zum Nachdenken, Verweilen und Hinschauen animieren. Weil sie gleichermaßen verstörend, bezaubernd, aber auch tiefgründig sind.