Bezirk hat die Ausschreibungsunterlagen veröffentlicht. Im Sommer soll das Programm anlaufen

Harburg. Der Bezirk Harburg sucht jetzt einen neuen Träger für das Frauenkulturhaus in der Neuen Straße. Im nicht öffentlichen Teil der jüngsten Sitzung des Jugendhilfeausschusses unterrichtete die Bezirksverwaltung die Ausschussmitglieder darüber, dass jetzt die Ausschreibung, mit der ein neuer Träger gefunden werden soll, veröffentlicht werde. Es geht um die „Vergabe von Angeboten zur Förderung der Integration und Teilhabe von Frauen und Mädchen im Rahmen eines Hauses für Frauenkultur, Mädchenarbeit und Beratung von Müttern“, heißt es in dem Ausschreibungstext. Ziel sei es, so hieß es aus dem Harburger Rathaus, ab der zweiten Jahreshälfte 2014 ein „ganzheitliches“ Angebot in dem Frauenkulturhaus anbieten zu können.

Wie berichtet, hatte das Frauenkulturhaus in der Neuen Straßen im Dezember vergangenen Jahres Insolvenz angemeldet. Derzeit wickelt die Insolvenzverwalterin den alten Verein ab. Ab Sommer soll es in dem 1985 gegründeten Frauenkulturhaus nun unter neuer Trägerschaft weitergehen. Ausgeschrieben sind die Bereiche Kulturarbeit von Frauen und Mädchen, ein spezielles offenes Beratungsangebot für Mütter und die offene Mädchenarbeit. Nicht Bestandteil der Ausschreibung ist ein offenes Beratungs- und Informationsangebot für Frauen in schwierigen Lebenslagen.

Harburgs Sozialdezernent Holger Stuhlmann hatte bereits vor einiger Zeit darauf hin gewiesen, dass es kaum möglich sei, einen Träger zu finden, der das gesamte Angebotsspektrum des Frauenkulturhauses übernehmen werde. Trotz unterschiedlicher Träger sollen, darauf legt der Bezirk Harburg Wert, die Einzelangebote für Frauen und Mädchen untereinander „verzahnt“ werden. Ein „gemeinsames, übergreifendes Konzept“, heißt es in dem Ausschreibungstext, solle für eine „geschlossene Außenwirkung“ sorgen.

Es soll auch künftig in dem Haus Kursangebote und Workshops für Frauen zum kulturellen Austausch geben. In dem Harburger Frauenkulturhaus sollen auch unter einem oder mehreren neuen Träger Ausstellungen laufen, die künstlerische Arbeiten von Frauen zeigen. Begleiten soll die Frauenkulturarbeit eine Kulturmanagerin.

Im Bereich der offenen Mädchenarbeit soll es unter anderem einen offenen Mädchentreff, eine Hausaufgabenhilfe für Mädchen, verschiedene Bildungsangebote und Ferienprogramme geben. Kennzeichnend für alle Angebote in dem Frauenkulturhaus soll die Niedrigschwelligkeit sein. Dadurch sollen genau die Frauen und Mädchen erreicht werden, die andere Angebote nicht nutzen. Finanziert werden die Frauenkulturarbeit pro Jahr mit 68.000 Euro, das Beratungsangebot mit mehr als 26.000 Euro und die Mädchenarbeit mit mehr als 80.000 Euro.