Hollenstedts Schulelternräte kämpfen seit Jahren für Verbesserungen der Situation an der Buskehre vor der Glockenbergschule. Ein Zebrastreifen soll her

Hollenstedt. Steht die Verkehrssicherheit auf dem Spiel, beweisen Eltern und Schulleitung oft einen langen Atem. Seit Jahren schon kämpfen die Vertreter der Schulelternräte (SER) in Hollenstedt für eine Verbesserung der Situation an der Buskehre am Glockenberg. Erste Teilerfolge hat es seither gegeben, aber auch Rückschläge. So wurde beispielsweise zum Jahresanfang der Lotsendienst eingestellt (wir berichteten). Und auch den von vielen geforderten Zebrastreifen auf dem gepflasterten Bodenschweller wird es wohl in Zukunft nicht geben.

Ein Problem sind die Zuständigkeiten. „Wir haben zwei verschiedene Schulträger: Für die Estetalschule ist der Landkreis zuständig, für die Glockenbergschule die Samtgemeinde. Der größte Teil der Buskehre befindet sich auf Gemeindegebiet, der andere gehört zur Samtgemeinde. Ein weiteres Stück ist im Besitz der Kirche“, erzählt Dirk Stoßmeister, Leiter der Glockenbergschule. „Sie können sich vorstellen, dass es deshalb lange dauern kann, bis ein Vorhaben umgesetzt wird.“

Der von der Gemeinde Hollenstedt erst kürzlich zugesagte Unterstand in den neuen Ausbuchtungen an der Haltestelle auf der Hangseite ist seit 2007 „in Planung“. „Damals haben wir zum ersten Mal darauf rumgedacht und das Projekt angeschoben“, erinnert sich Carsten Spahl, SER-Vertreter an der Estetalschule. Es habe unzählige Treffen mit den Entscheidungsträgern vor Ort gegeben, bis dann endlich in diesem Jahr die Genehmigung auf dem Tisch lag. „Wenn wir was wollen, mahlen die bürokratischen Mühlen eben manchmal sehr langsam.“ Nichtsdestotrotz seien alle Beteiligten zufrieden mit dem, was bislang erreicht wurde. „Das Ergebnis ist so zunächst in Ordnung“, betont Spahl. Die Beleuchtung auf dem Schulweg entlang der Glockenbergschule sei mit Bewegungsmeldern versehen worden. An der Buskehre gibt es seit drei Jahren den sogenannten Elternshuttle. Dort können Eltern vor und nach dem Unterricht ihre Kinder ein- und aussteigen lassen. Wer trotzdem in die Kehre fahre, werde umgehend von den Aufsichtslehrern ermahnt, sagt Stoßmeister. Zudem hätten Schulleitung und SER sich erfolgreich dafür eingesetzt, dass der zuvor löchrige Fahrbahnbelag ausgetauscht und die Laternen auf der Schulseite mit modernen LED-Lampen ausgestattet worden seien. „Die sind so hell, dass man darunter sogar ein Buch lesen kann“, sagt Spahl. Und auch der Unterstand trage künftig zur Verbesserung der Situation bei. Kinder, die auf den Bus warteten, könnten sich künftig zumindest vor Starkregen schützen. Außerdem würden Eltern immer wieder darauf aufmerksam gemacht, dass ihre Kinder auf dem Weg zur Schule die Warnweste tragen sollten, die jeder ABC-Schütze zum Schulanfang geschenkt bekommt. „Darauf zu achten, liegt aber in der Verantwortung der Erziehungsberechtigten“, sagt Stoßmeister. Eltern, denen die Verkehrssicherheit ihrer Kinder wichtig sei, sorgten dafür, dass die Schüler die Warnweste auch tragen. Dass der Zebrastreifen nicht auf den gepflasterten Bodenschweller gemalt werden darf, stößt bei SER-Vertretern und Schulleitungen gleichermaßen auf großes Unverständnis. Doch alle Unfallstatistiken deuteten darauf hin, dass die weißen Streifen ein erhebliches Sicherheitsrisiko darstellten. „Sie werden deshalb in vielen Orten im Kreis sogar zurückgebaut“, erzählt Carsten Spahl.

Die Buskehre am Glockenberg sei allerdings gar nicht für den öffentlichen Durchgangsverkehr freigegeben. Eine Ausnahmegenehmigung müsse her. „Wir halten einen Zebrastreifen an dieser Stelle nach wie vor für ein gängiges und vernünftiges Mittel“, so Stoßmeister. Um die Sicherheit der Schüler an der Buskehre zu gewährleisten, sei auch der Lotsendienst bislang eine große Hilfe gewesen. Schulleiter und SER-Vertreter bedauern, dass die Initiatorinnen nicht weitermachen möchten. „Wir haben das ehrenamtliche Engagement immer dankbar unterstützt“, sagt Stoßmeister. Es habe regelmäßige Absprachen gegeben, alle Beteiligten hätten immer wieder versucht, Mütter, Väter und Großeltern für den Dienst zu rekrutieren. Die Lehrer der Schulen könnten diese Aufgabe nicht leisten. Wer nicht unterrichten müsse, übernehme die Aufsicht auf dem Schulgelände. Insgesamt sei das Engagement der Eltern sowohl an der Estetal- als auch an der Glockenbergschule überdurchschnittlich. „Was das betrifft, leben wir hier noch in einer Oase“, betonen die Schulleiter. „Doch irgendwann sind die Kapazitäten eben erschöpft.“