Auf einem Waldstück sollen sechs Bauplätze entstehen

Drestedt. Es ist jetzt schon das dritte Mal, dass die Gemeinde Drestedt den Versuch unternimmt, ein Waldstück als Bauland auszuweisen. Bislang hat das der Landkreis Harburg, der die Änderung des Flächennutzungsplans genehmigen muss, immer wegen der Bedeutung der Fläche als Wald und Naherholungsfläche verhindert. Auch der Naturschutzbund und der BUND teilen die Auffassung des Kreises.

Jetzt hat der Umwelt-, Bau- und Ordnungsausschuss der Samtgemeinde Hollenstedt erneut für die Umwandlung der Waldfläche gestimmt, um dort sechs Bauplätze ausweisen zu können. Die Fraktion Bündnis 90/Die Gründen und die SPD haben sich dagegen ausgesprochen, da es in der Gemeinde 28 freie Bauflächen gibt. „Ein wertvolles Biotop für Bauplätze, die dort kein Mensch braucht, zu zerstören, ist aus unserer Sicht vollkommen unsinnig“, so Christiane Melbeck von den Grünen.

Sie verweist darauf, dass es in der Vergangenheit keinen sprunghaften Anstieg in der Bevölkerungszahl gegeben habe, was die Ausweisung von zusätzlichem Bauland rechtfertigten würde. Am Ende scheiterten Grüne und SPD aber an der Mehrheit im Ausschuss. Schaut man sich die Stellungnahme des Landkreises Harburg an, ist nicht davon auszugehen, dass der Kreis von seiner bisherigen Haltung abweicht. Die Behörde moniert, dass die geplante Wohnbebauung den Waldbestand um 38 Prozent verkleinern und in die Waldfunktionen erheblichen eingreifen würde.

Für die Samtgemeinde ist die Argumentation nicht nachvollziehbar. Sie sprechen von einer Biotopvernetzung. Doch auch der geplante Waldschutzstreifen und der Wanderweg, den die Samtgemeindeverwaltung vorsieht, reichen dem Landkreis Harburg nicht aus. Genauso wenig kann der Kreis einen Wohnflächenmangel in der Gemeinde erkennen. Jetzt muss der Rat noch über das Thema befinden. Bleibt der Landkreis bei seiner Einschätzung, scheitert die Änderung des Flächennutzungsplans erneut.