Gemeinderat Jesteburg verabschiedet Bebauungsplan für Famila-Markt – Bäume sind schon gefällt

Jesteburg. Der Abriss der Jesteburger Festhalle rückt näher: Der Gemeinderat hat in dieser Woche die Satzung für den Bebauungsplan „Am Brettbach“ beschlossen. Diese umfasst die Umgestaltung des Festhallengeländes, auf dem das Handelsunternehmen Famila einen Verbrauchermarkt bauen will. Festhalle und Schießstand, für die noch der Schützenverein das Nutzungsrecht hat, werden abgerissen, der Schützenverein wird ein paar Meter weiter eine neue Schießsportanlage bauen.

Seit ein paar Tagen werden auf dem Gelände Bäume gefällt, da dies bis zum Beginn der Vegetationsperiode – offiziell am 1. März – abgeschlossen sein muss. Doch zunächst muss alles seinen bürokratischen Gang gehen: Der Landkreis Harburg muss die B-Plan-Satzung im Amtsblatt veröffentlichen, erst dann tritt sie in Kraft. Zugleich muss der Landkreis Famila noch die Baugenehmigung erteilen. „Wir beginnen damit, das Baufeld für den Abriss freizulegen“, bestätigt eine Famila-Sprecherin.

Auch der Schützenverein wartet noch auf die Baugenehmigung für seinen neuen Schießstand, hat aber die Baumfällarbeiten schon erledigt. „Mit der Veröffentlichung im Amtsblatt wird auch das Eigentum übertragen“, informiert Schützenvereinspräsident Torsten Lange. Ein Notar werde beim Landkreis nochmals den B-Plan prüfen, danach würden die Verträge ausgearbeitet. Dies werde etwa zwei Wochen dauern. Wenn das Geld geflossen sei, habe der Schützenverein vier Wochen Zeit, die Halle zu räumen. „Wir haben bisher noch nichts ausgeräumt, weil der Termin bisher immer noch nicht festgestanden hatte. Ursprünglich war mal Ende 2013 vorgesehen“, sagte Torsten Lange. Nur die Baumfällung sei wegen des begrenzten Zeitraums schon erfolgt.

Der Famila-Markt wird insgesamt über 3220 Quadratmeter Verkaufsfläche verfügen, davon nutzt Famila selbst 3000 Quadratmeter, die restliche Fläche teilen sich ein Bäcker und ein weiterer Shop. Um die Geschäfte im Ortskern zu schützen, müssen 90 Prozent des Famila-Sortiments Lebensmittel sein. Für den Außenbereich bestehen Vorschriften, einen Grünstreifen anzupflanzen und das Dach mindestens zur Hälfte zu begrünen. Da die drei Eichen im Eingangsbereich der Schützenhalle gefällt werden müssen, sieht der B-Plan unter anderem die Auflage vor, für vorkommende Fledermäuse Nistkästen aufzuhängen.

Die Schützen erhalten für 1,3 Millionen Euro einen neuen Schießstand und einen Versammlungsraum, den sowohl die Gemeinde als auch andere örtliche Vereine nutzen dürfen. Die Verhandlungen, die zu diesen Lösungen geführt haben, hatten sich über mehrere Jahre hingezogen.