Linke plädiert für Namen des Widerstandskämpfers Paul Dreibrodt, der 1945 starb

Harburg. Die Umbenennung von Straßen im Bezirk ist immer wieder ein kontrovers diskutiertes Thema. Jetzt hat die Links-Fraktion vorgeschlagen, die Walter-Flex-Straße in Wilstorf in Paul-Dreibrodt-Straße zu ändern.

Flex ist aus Sicht der Linken ein nationalistischer und militaristischer Dichter. Von ihm stammen bekannte Lieder wie „Wildgänse rauschen durch die Nacht“. Die seien auch gern von den Nazis gesungen worden, argumentieren die Vertreter der Linkspartei. „Der Harburger Zimmermann und Kommunist Dreibrodt hingegen war während des Zweiten Weltkriegs Mitglied einer Widerstandsorganisation und half immer wieder von der Gestapo Verfolgten“, so Fraktionschef Klaus Lübberstedt.

Die CDU lehnt die Umbenennung ab. Dass die Nationalsozialisten Texte und Lieder von Flex missbraucht hätten, sei ihm nicht anzulasten. Zumal er im ersten Weltkrieg 1917 selbst an der Front fiel. „Und Dreibrodt ist nicht während der Naziherrschaft zu Tode gekommen, sondern starb im Mai 1945 in einem Zuchthaus der sowjetischen Besatzungszone“, sagte Fraktionschef Ralf-Dieter Fischer.

Die SPD möchte das Thema ebenso wie die Grünen noch einmal im Regionalausschuss beraten. „Mit einer Umbenennung soll ja ein bewusster Gegenakzent gesetzt werden“, so Bernd Kähler (SPD). Das sehe er mit dem Vorschlag nicht gegeben. Deshalb sei die Umbenennung in Paul-Dreibrodt-Straße eher unwahrscheinlich.