Stader Wasserschutzpolizei deckt Tankwaschung in der britischen Nordsee auf

Stade. Bei der Überprüfung des Ladungstagebuchs eines Chemie-Tankers im Seehafen Stade-Bützfleth, entdeckten Beamte der Stader Wasserschutzpolizei Unregelmäßigkeiten bei den Einträgen. Nach derzeitigem Ermittlungsstand soll der 40 Jahre alte Leitende Ingenieur des unter panamaischer Flagge fahrenden Tankers auf dem Weg nach Stade insgesamt 1200 Liter flüssige Chemikalien in die britische Nordsee eingeleitet haben oder einleiten lassen.

Gegen den Ingenieur wurde ein Strafverfahren wegen des Verdachts der illegalen Gewässerverunreinigung eingeleitet. Als Kavaliersdelikt dürfte diese Tat kaum mehr durchgehen, denn 1200 Liter, so ein Polizeibeamter, sei keine unerhebliche Menge. In der Regel, so der Wasserschutzbeamte weiter, würden solche Mengen anfallen, wenn die Besatzung die Tanks der Schiffe auf hoher See reinigt, um die Kosten für die Reinigung im Hafen zu sparen.

Die Akte geht, sobald die Stader Wasserschutzpolizei die Ermittlungen beendet hat, an die Staatsanwaltschaft Hamburg. Sie ist zuständig und wird, da die Chemikalien in die britische Hoheitsgewässer eingeleitet wurden, die Akten an die britischen Behörden weiter geben. Mit welcher Strafe der Ingenieur aus Thailand dort zu rechnen hat, ist unklar. In Deutschland würde ihm, wenn seine Schuld nachgewiesen würde, eine empfindliche Geldstrafe drohen.