Fraktionsübergreifend hat der Kreisausschuss des Landkreises Harburg das Vorgehen der Deutschen Bahn bei der Vorstellung von sechs Varianten zur Aus- und Neubaustrecke Bremen/Hamburg-Hannover, der sogenannten Y-Trasse, kritisiert.

Winsen. „Es ist skandalös, dass die unmittelbar betroffenen Landkreise und Kommunen bei der Vorstellung von Alternativen zur Y-Trasse von der Deutschen Bahn, dem Bundes- und dem Landesverkehrsministerium nicht wie versprochen vorab und direkt informiert worden sind“, sagt Landrat Joachim Bordt nach der jüngsten Kreisausschusssitzung am Montag. Von den Planungen hätten Verwaltung und Politiker erst aus der Tagespresse erfahren.

Am 14. Februar hatte die Bahn in Hannover die Ergebnisse ihrer Planungen vorgestellt, wie der rasant steigende Güterverkehr von den norddeutschen Seehäfen Hamburg, Bremerhaven und Wilhelmshaven ins Hinterland von der Straße auf die Schiene verlagert werden kann, indem man Bahntrassen baut.

Dabei wurden auch sechs Alternativen zur Y-Trasse ins Spiel gebracht, die den Landkreis Harburg massiv betreffen. Allerdings gibt es für diese Varianten noch kein Raumordnungsverfahren, so dass die exakte Streckenführung noch nicht festgelegt ist und sich um einige Kilometer verschieben kann.

Der Kreisausschuss des Landkreises Harburg fordert von der Deutschen Bahn deshalb umgehend eine umfassende Aufklärung über die vorgestellten sechs Alternativen zur Y-Trasse: „Die veröffentlichten Kriterien zu den ,realen Kosten, zu Machbarkeit, betroffenen Wohneinheiten, betroffenen Schutzgebieten, Schallschutz und Fahrzeitgewinnen’ sind für uns allein aus den veröffentlichten Unterlagen nicht plausibel nachvollziehbar“, sagt der Landrat.