CDU will neben Park-and-Ride-Platz auch Kleinbetriebe an der Bürgermeister-Glade-Straße

Rosengarten-Klecken . Völlig neue Überlegungen stellt die Gemeinde Rosengarten zur Lösung der Parkplatznot am Bahnhof Klecken an. Die Gemeinde denkt darüber nach, neben einem Park-and-Ride-Platz auch Kleingewerbe an der Bürgermeister-Glade-Straße anzusiedeln. Darüber diskutierten Politik und Verwaltung im Bau- und Planungsausschuss am Montagabend, als Hindrick Stüvel vom Ingenieurbüro in Seevetal die Machbarkeitsstudie zum Bau eines Park-and-Ride-Platzes an der Straße vorstellte.

Vor allem die CDU kann sich für die Idee, dort Platz für Gewerbe zu schaffen, erwärmen. Die hohen Kosten, die die Gemeinde für den Bau eines Park-and-Ride-Platzes aufbringen müsste, haben Politik und Verwaltung dazu getrieben, ganz neue Visionen zu entwickeln.

Nach der Studie des Ingenieurbüros Stüvel kostet der Bau von rund 100 Stellplätzen 750.000 Euro, da es einen Zugang zum Bahnsteig und eine Anbindung an die Kreisstraße 12 geben muss. Zudem ist es nötig, ein Regenrückhaltebecken zu bauen. Jürgen Grützmacher, stellvertretender CDU-Fraktionsvorsitzender in Rosengarten, hatte daher angeregt, über die Ansiedlung von Kleinunternehmen an der Stelle nachzudenken. Das Wort Gewerbegebiet nimmt Grützmacher allerdings lieber nicht in den Mund. „Das in Nenndorf Ost ist für mich ein Gewerbegebiet“, sagte er. Er denkt vielmehr an kleine Betriebe wie etwa Ärzte oder Handwerker.

Mehrere Firmeninhaber seien bereits mit dem Wunsch an ihn herangetreten, sich in Klecken niederlassen zu wollen, erklärte Grützmacher. „Betriebe müssen eine Möglichkeit haben, sich zu erweitern“, betonte auch sein Parteikollege Jan Willem Roepert. Das Ingenieurbüro Stüvel stellte am Montagabend mehrere Varianten für eine Gewerbeansiedlung vor. Die kostengünstigste würde 1,26 Millionen kosten. Danach würden die Firmen neben dem Parkplatz Platz finden und eine Zufahrt über die Kreisstraße 39 erhalten.

Eva Gayko (SPD) vom Ortsrat Klecken und der Grünen-Politiker Volkmar Block hingegen konnten sich nicht mit dem Gedanken anfreunden, dass sich Gewerbetreibende an der Bürgermeister-Glade-Straße niederlassen. „Ich würde es furchtbar schrecklich finden“, sagte Eva Gayko. Block plädierte dafür, das Ganze noch einmal in den Fraktionen zu beraten.

Zudem wurden Stimmen laut, sich nicht von der günstigeren Option, den bestehenden Parkplatz am Bahnhof Klecken zu erweitern, zu verabschieden. Doch ein offener Schlagabtausch zwischen Heiko Hoyer, dem das angrenzende Grundstück gehört, und Bürgermeister Dietmar Stadie sowie seinem Stellvertreter Rainer Alka im Laufe der Sitzung machten deutlich, wie verfahren die Situation ist.

Der Streit glitt sogar in die Privatsphäre. Wie berichtet, hat die Gemeinde seit Jahren vor, den bestehenden Park-and-Ride-Parkplatz am Bahnhof Klecken zu erweitern. Doch die Gemeinde konnte sich mit Hoyer nicht über einen Verkauf einigen. Zuletzt schloss die Verwaltung auch eine Enteignung nicht aus, betonte aber gestern, es nicht so weit kommen lassen zu wollen. Heiko Hoyer indes bleibt weiter bei seinem Nein. „Es ändert sich nichts“, sagte er dem Abendblatt.