Die Vorschläge für die Entwicklung von Hallen und Sportplätzen werden heute im Marstall präsentiert. Verwaltung will einen Koordinator einstellen

Winsen. Eine neue Stelle für einen Sport-Koordinator, ein zentrales Sportportal im Internet, das alle Angebote der Vereine und der Stadt ausweist und zusammenfasst und ein neues Konzept für die Nutzung der Hallen und der Sportplätze, mit dem die Kapazitäten besser ausgelastet werden können: Das sind Ziele der Stadt Winsen in ihrem Sportentwicklungskonzept. „Vier Aufgaben haben Priorität und sollen noch in diesem Jahr angegangen werden“, sagte Ulrike Tschirner, die bei der Stadt die Federführung für das Konzept übernommen hat. Dazu gehören neben den Planungen für Hallen und Sportplätze auch ein neuer Vereinsstammtisch und überarbeitete Richtlinien für die Sportförderung. Am heutigen Dienstag, 25. Februar, soll das Konzept ab 19 Uhr allen Bürgern im Marstall öffentlich vorgestellt werden.

Die Neuausrichtung der Arbeit hat bereits im April 2013 begonnen. Für das Konzept legte die Verwaltung zunächst eine Bestandsaufnahme der Sportstätten und Angebote vor. Danach wurden Bürger und Vereine nach ihren Ideen und Vorschlägen befragt. Die Ergebnisse der repräsentativen Studie mit 1000 Teilnehmern wurden erstmals im vergangenen August präsentiert. Von September an arbeitete eine 30köpfige Planungsgruppe, in der Vertreter von Schulen, Kindergärten, Vereinen, vom Kreis sowie Übungsleiter und interessierte Bürger saßen. Mit der Hilfe des Stuttgarter Instituts für kooperative Planungen und Sportentwicklung entstand bis Januar der Abschlussbericht, der im März noch in den Rat eingebracht werden soll.

Nach der Diskussion am Dienstagabend sollen die Planungen umgesetzt werden. Klar ist: Der neue Sport-Koordinator soll noch in diesem Jahr seinen Dienst antreten. „Für ihn wird eine Stelle geschaffen“, sagt Tschirner, die in der Verwaltung die Stabsstelle Miteinander der Generationen, Ehrenamt und Projektmanagement leitet. Damit steht dann ein neuer Ansprechpartner für Sachfragen bereit.

Dabei soll es zunächst darum gehen, vorhandene Hallen und Sportplätze effizienter zu nutzen. Schließlich brauchen die Schulen diese Räume heute oftmals bis 17 Uhr, was die Chancen für die Vereine einschränkt. Möglich wäre auch, dass sich durch die Gespräche neue Räume für Sportler anbieten, die bisher noch anders genutzt werden. „Derzeit sind die einzelnen Stätten zu 95 Prozent ausgelastet“, sagt Tschirner. Kein Wunder: Immerhin 81 Prozent der befragten Winsener bezeichnen sich als sportlich aktiv. Bei ihnen kommen mehr als 60 verschiedene Sport- und Bewegungsarten zusammen. Die 28 Sportvereine zählen 13.000 Mitglieder.

Für das Sportstättenkonzept soll zudem neu über die Sportförderung nachgedacht werden. „Wir wollen sehen, ob es möglich ist, Geld für Projekte aus dem Konzept bereit zu stellen“, sagt Tschirner. Derzeit gibt die Stadt jährlich 250.000 Euro in die Sportförderung. So wird jeder Jugendliche in einem Verein mit zwölf Euro pro Jahr bezuschusst. Zusätzlich beteiligt sich die Stadt an Investitionen für Sportstätten.

Zwar steht das Sportentwicklungskonzept derzeit noch ausschließlich für Vorschläge und Ideen. Aber in der Verwaltung ist deutlich, welche Projekte angegangen werden könnten. „So wäre es möglich, dass sich aus dem Sanierungsbedarf der Sporthallen ergibt, dass neu und größer gebaut werden müsste“, sagt Tschirner. Möglicherweise könnte auch der Eckermann-Park mit einer Laufstrecke aufgewertet werden. Auch ein Freibad, das das Freizeitbad „Die Insel“ ergänzen würde, gehört zu den Vorschlägen. „Vielleicht lässt sich dafür an einem Baggersee eine Aufsicht einrichten “, sagt Tschirner.

Etwas weiter ist derzeit die Diskussion über die Sportplätze. Hier liegt ein Antrag vor, nach dem im Ortsteil Ludorf ein Kunstrasenplatz errichtet werden soll. Solche Plätze, die deutlich länger genutzt werden können als Rasenflächen, sind jedoch nur für mehrere 100.000 Euro zu beschaffen. Schon deshalb soll nun im Rahmen des Konzepts die Nutzung eines solchen Platzes sichergestellt werden.

Heute Abend ist nun Gelegenheit für die Bürger, erneut zu dem Konzept Stellung zu nehmen. Bürgermeister André Wiese (CDU) hat das Ziel für die Stadt bereits formuliert: „Alle Bürger sollen künftig die Möglichkeiten vorfinden und die Motivation entwickeln, nach ihren Bedürfnissen und Vorlieben Sport zu treiben.“