Schüler der Grundschule Steinbeck nehmen am Projekt „Klimaschützer 2014“ teil

Buchholz. Der achtjährige Jan-Ole bläst sich mit einem Fön die Haare aus dem Gesicht, obwohl sie gar nicht nass sind. Der gleichaltrige Lukas zählt bis zehn. Dann schauen die beiden Jungen auf das kleine Messgerät auf dem Tisch und notieren sich die Zahl: 1111 Watt. Das Gleiche wiederholen sie mit dem Fön auf Stufe drei, das Messgerät zeigt fast 1800 Watt an – so, wie es auch auf dem Fön angegeben ist. Nebenan stellen Leandra, Gyde und Leni fest, dass das Radio Strom verbraucht, obwohl es ausgeschaltet ist.

Die Schüler der 3b an der Grundschule Steinbeck nehmen am Projekt „Klimaschützer 2014“ teil. Heute steht Experimentieren auf dem Stundenplan. Welche Art von Glühlampe hat den höchsten Verbrauch? Und warum soll man einen Wasserkocher benutzen anstelle der Herdplatte, obwohl er scheinbar mehr Strom verbraucht?

Am Ende der Stunde sind die Schüler schlauer, denn sie haben selbst Verbrauchsdaten gemessen. Als Hausaufgabe bekommen sie überdies einen Fragebogen an die Hand, mit dem sie daheim überprüfen können, wo dort „Stromfresser“ sind. Und sie sollen die Eltern davon überzeugen, vielleicht das eine oder andere zu verändern.

Wie berichtet, organisiert Herbert Maliers das Projekt ehrenamtlich während seines Sabbatjahres. „Ich will in dem Jahr nicht nur Urlaub machen, sondern auch etwas Sinnvolles tun“, so der Lehrer, der sich unter anderem bei Greenpeace engagiert und sich auf Klimaschutz spezialisiert hat. Das Projekt hatte vor einigen Tagen mit einer Filmvorführung zum Thema Klimawandel begonnen. Die Kinder hatten daraufhin einige Schautafeln angefertigt. Als nächstes werden sie untersuchen, wo es in der Schule noch Stromspar- und Klimaschutzpotenzial gibt. Im Idealfall soll das Projekt in die Aktion „Fifty-Fifty“ münden: Hierbei setzen die Schulen Stromsparkonzepte um und erhalten die Hälfte des eingesparten Geldes ausgezahlt, die andere geht an die Stadt.

Der Landkreis Harburg hatte vor einigen Jahren mit den „Klimadetektiven“ ein ähnliches Projekt durchgeführt. Herbert Maliers hofft, dass es wieder aufgelegt wird: „Ich habe ja nur das eine Urlaubsjahr.“ Dass die Aktion bei den Kindern gut ankommt, ist gewiss: Eine Gruppe aus sechs Kindern der 3b hatte kürzlich auch an einem Projekt der Aktion „Plant for the Planet“ teilgenommen. „Wir haben in der Nähe des Center Parcs Bispingen Bäume gepflanzt“, berichtet die Drittklässlerin Leandra stolz.