Die Künstlerin Britta Lembke zeigt bis zum 9. März im Schauraum in Harburg spannende Momentaufnahmen aus der Natur

Harburg. Konturen verschwimmen, Licht schimmert diffus, wie aus einem dichten Nebel treten dunkle Formen hervor. Die Ölbilder von Britta Lembke sind voller Licht und Schatten, Schemen und Formen aus der Natur. Ab heute zeigt die Hamburger Künstlerin 27 ihrer Werke im Schauraum an der Schwarzenbergstraße 42 in Harburg.

Britta Lembke hat ihre Werkschau mit dem Titel „Lichte Momente“ überschrieben. Spiegelungen, Reflexionen, Konturen, die sich beim Betrachten verändern, waren von Anfang an ihr Thema: „Das Licht spielt uns permanent einen Streich. Es ist so flüchtig, die eine Sekunde ist es so, in der nächsten schon wieder total anders. Ich versuche den Moment festzuhalten“.

Bevor sie Pinsel und Palette in die Hand nimmt, wandert sie durch die Natur auf der Suche nach den Motiven. Sie nimmt sich Zeit dabei, beobachtet und fängt Stimmungen ein. Mit der Kamera fotografiert sie Wasser in Bewegung, dem das Sonnenlicht immer neue Facetten und Formen gibt.

„Ich bin eine Spaziergängerin, mich interessieren die kleinen, alltäglichen Dinge, die mehr Faszination in sich tragen, als man auf den ersten Blick meinen könnte.“ So treten in einem ihrer Bildern die Blätter eines Baumes tiefschwarz in den Vordergrund, dahinter schimmert diffus der Hintergrund in heller Farbgebung. Und gewinnt dadurch eine fast magische Faszination. Ein anderes Bild zeigt schemenhaft eine Person von hinten, die zusammen mit dem Betrachter in eine schimmernde Ferne blickt, aus der sich vereinzelte Lichter herausschälen.

Dann wieder zeigt Britta Lembke Bilder, die klare, fast grafische Konturen haben und die doch nur flüchtige Reflexe auf dem Wasser zeigen. Sie ist eine Grenzgängerin: Ihre Bilder haben gegenständliche Elemente, die sie mit abstrakter Gestaltung kombiniert.

Ein zweiter wichtiger Punkt ist die Bewegung, die sie subjektiv wahrnimmt und ebenso subjektiv auf die Leinwand bringt. Subjektiv, ganz nach eigenen Empfindungen und Blickwinkeln soll auch der Betrachter auf ihre Kunst schauen. „Das ist immer wieder überraschend und inspirierend für mich, was andere in meinen Bildern sehen.“ Und so kann es schon mal passieren, dass die hell beleuchteten Fenster einer vorbeifahrenden U-Bahn für einen anderen Betrachter zu einem spektakulären Sonnenuntergang wird.

Das Flüchtige des Moments ist es, was sie festhalten möchte: „innerhalb von Sekunden können sich Formen und Farben verändern“, sagt sie. In ihrem ehemaligen Atelier in einer alten Tabakfabrik mit Industrieglasfenstern faszinierte sie der Blick nach Draußen, „das war wie im Film – das durch die Scheiben gebrochene Licht, der permanente Wandel vor dem Fenster“, schwärmt die 55-Jährige.

Nicht jedes Bild entwickelt sich auf die gleiche Art und Weise. Einige gehen leicht von der Hand, an anderen muss sich die Hamburgerin immer wieder abarbeiten, „das Bild muss anfangen zu leben.“ Wann ein Werk vollendet ist, das hat sie im Gefühl. Aber auch das trügt manchmal, „dann mache ich einen Strich zu viel und das Bild ist vergurkt“.

Britta Lembkes Ausstellung „Lichte Momente“ ist bis zum 9. März jeweils sonnabends und sonntags oder nach telefonischer Vereinbarung unter 040/76 02 74 38 im Schauraum in Harburg zu sehen. Die Vernissage ist heute und beginnt um 19 Uhr.