Knapp zwei Monate ist es her, da forderte Lüneburgs Landrat Manfred Nahrstedt gemeinsam mit dem Landkreis Harburg, der Hansestadt Lüneburg und der Samtgemeinde Bardowick Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt dazu auf, die Ilmenau als Bundeswasserstraße zu erhalten.

Lüneburg . Jetzt ist die Antwort aus Berlin da: Laut Verkehrsministerium steht eine Entwidmung der Ilmenau kurz bevor.

Das Land Niedersachsen hat demnach dem Schritt zugestimmt. Der Wasserverband der Ilmenau-Niederung plant, den Ilmenau-Abschnitt zwischen der Lüneburger Ratsmühle und Hoopte in sein Eigentum zu übernehmen. „Weder die Landkreise Lüneburg und Harburg noch die betroffenen Kommunen sind über diese Planungsschritte bisher informiert worden“, kommentiert Nahrstedt das Schreiben. „Das ist unverständlich und ärgerlich, vor allem, da wir Landkreise und Kommunen in den bisherigen Prozess eng eingebunden waren.“

In ihrem gemeinsamen Schreiben hatten die Landkreise und Kommunen den Bundesverkehrsminister gebeten, die Ertüchtigung der Ilmenau-Schleusen schnellstmöglich umzusetzen. So soll eine weitere Absenkung des Wasserstandes verhindert werden, die bereits jetzt die angrenzenden Flächen in Mitleidenschaft zieht. Amphibien können in den Ilmenau-Altarmen nicht mehr überwintern, der Lebensraum der Wiesenvögel sei bedroht. Auch die historische Bebauung in der Hansestadt Lüneburg ist gefährdet.

„Der Wasserstand der Ilmenau muss daher auch weiterhin über die Schleusen reguliert werden“, so Nahrstedt. Die drei historischen Schleusen Nadelwehre Wittorf, Fahrenholz und Bardowick gelten zudem als schützenswerte Baudenkmäler. Gemeinsam mit den anderen Unterzeichnern will sich Landrat Nahrstedt weiter für den Erhalt der Schleusen einsetzen. Laut einer Machbarkeitsstudie fielen bei einer Ertüchtigung der Schleusen Kosten in Höhe von 19 Millionen Euro an. Solange die Ilmenau auf dem Abschnitt zwischen der Lüneburger Ratsmühle und Hoopte Bundeswasserstraße ist, müsste diese Kosten der Bund tragen.