Im April will das Unternehmen Sahle-Wohnen am Schellerdamm mit dem Bau von 140 öffentlich geförderten Wohnungen beginnen

Harburg. Ein weiteres Großbauprojekt im Gebiet des Harburger Binnenhafens steht in den Startlöchern. Die Unternehmensgruppe Sahle-Wohnen aus Greven kündigt für April den Baubeginn für ein Wohnungsbauprojekt am Schellerdamm an. Bis Ende 2015, Anfang 2016 sollen dort in zwei Baufeldern zwei Gebäude mit insgesamt 140 öffentlich geförderten Wohnungen entstehen. Damit wird am Schellerdamm bereits die letzte große Baulücke geschlossen.

Das Baugebiet ist Teil des insgesamt 7,5 Hektar großen ehemaligen Harburger Eisenbahngeländes zwischen den Straßen Schellerdamm, Karnapp, Veritaskai und Östlichem Bahnhofskanal. Das Immobilienunternehmen Aurelis Real Estate, einst eine hundertprozentige Tochter der Deutschen Bahn AG und inzwischen in Besitz von Hochtief und der Fondsgesellschaft Redwood Grove, hat die nach dem Bebauungsplan „Harburg 53“ vorgenommene städtebauliche Entwicklung des Gebiets kurz „Harburger Brücken“ genannt. Wohnen und gewerbliche Nutzung sollen hier nebeneinander in Projekten verschiedener Investoren verwirklicht werden. Seit 2010 wird das frühere Bahngelände für die Neubebauung vorbereitet und vermarktet. So wurde unter anderem eine 110-Kilovolt Hochspannungsleitung unterirdisch verlegt und parallel zwischen Schellerdamm und Östlichem Bahnhofskanal die noch als Baustraße genutzte Theodor-York-Straße fertig gestellt.

Während am Schellerdamm bereits die beiden Wohnungsbauprojekte „Wohnen für Studierende“ mit 61 Wohneinheiten und „Wohnen am Hafencampus“ mit 63 Eigentumswohnungen im Bau sind, geht das nun von Sahle-Wohnen angekündigte Mietwohnungsprojekt ohne einen Projektnamen an den Start. „Wir reden nur vom Projekt Schellerdamm in Hamburg-Harburg“, sagt Unternehmenssprecherin Simone Böhnisch. Zwei Gebäude mit jeweils fünf Vollgeschossen plus einem Staffelgeschoss sollen entstehen.

Nach Angaben der Unternehmenssprecherin werden die Häuser nicht unterkellert und auch keine Tiefgarage haben. „Wir richten die Erdgeschossebene für verschiedene Nutzungsformen ein“, sagt Simone Böhnisch, „neben Stellplätzen für Autos wird es Gewerbeflächen geben. Sahle-Wohnen wird auch mit einem Verwaltungsbüro, dem Kundencenter, vor Ort sein. Auf der Erdgeschossebene werden auch Gemeinschafträume zu finden sein. Unser Prinzip ist es, das Miteinander der Bewohner durch das Angebot von Gemeinschaftsräumen zu fördern. Das Kundencenter unterstützt dabei alle Mieterinitiativen bei Anfragen zur Raumnutzung.“

Das Baugelände ist insgesamt 5750 Quadratmeter groß. Von den 140 öffentlich geförderten Wohnungen sollen in Richtung Östlicher Bahnhofskanal und der vor den Gebäuden entstehenden öffentlichen Spielzone insgesamt 46 familiengerechte Wohnungen geschaffen werden. Die verbleibenden 94 Wohnungen sollen barrierefrei und seniorengerecht in Richtung Schellerdamm ausgerichtet sein. Sahle-Wohnen arbeitet mit der gemeinnützigen Gesellschaft „Parea“ zusammen, die nachbarschaftliches Miteinander und aktives Seniorenwohnen fördert. Simone Böhnisch: „Die Vorabstimmungen für das Bauvorhaben sind mit dem Planungsamt, der Bauaufsicht und der Wohnungsbaukreditanstalt sind erfolgt“. Mietinteressenten können sich im Internet unter www.sahle.de erkundigen.

Das Unternehmen ist im Bezirk Harburg nicht unbekannt. 420 Wohnungen in Neugraben-Fischbek hatte Sahle vor zehn Jahren von dem Hamburger Unternehmen Kleinwohnungsbau gekauft. Die größte Wohnanlage mit 220 Wohneinheiten befindet sich an der Scheideholzkehre. Weitere Wohnanlagen mit 200 Wohnungen befinden sich am Daerstorfer Weg, Wulmstorfer Ring und Elstorfer Ring. Hinzu kommen 66 Wohnungen in der Wohnanlage Neuwiedenthaler Straße/Ostewinkel. Sahle-Wohnen gilt als mittelständisches Familienunternehmen und zählt zu den größten privaten Wohnraumanbietern in Deutschland.

Auf dem großen Foto oben fehlt noch die vom Bezirk geplante Landschaftsbrücke zwischen Am Wall und Schellerdamm. Die Brücke soll eine bequeme Verbindung für Fußgänger und Radfahrer über die Bahngleise und die Buxtehuder Straße (B73) schaffen, damit die künftigen Bewohner des Binnenhafengebiets bequem in die Harburger Innenstadt kommen.