Für die Bezirksabgeordnete Heinke Ehlers (Bündnis90/Die Grünen) dürfte der vergangene Sonnabend kein guter Tag gewesen sein.

Harburg. Bei der Aufstellung der Bezirksliste mit den Kandidaten für die Bezirkswahl am 25. Mai landete die stellvertretende Fraktionschefin der Grünen in der Bezirksversammlung Harburg auf einem aussichtslosen neunten Platz. Ihre Fraktionskollegin Britta Hermann, die für den verstorbenen Ronald Preuß vor einem Jahr in die Bezirksversammlung aufgerückt war, ließ sich auf Platz 1 wählen. Kay Wolkau, jetzt Fraktionschef der Grünen, kam auf Platz 2.

Aus Sicht von Peter Schulze, Sprecher des Kreisvorstandes der Grünen in Harburg, ist dieses Ergebnis der Wahlen in der Grumbrechtschule am Wochenende ein deutlich sichtbares Zeichen dafür, dass bei den Harburger „Grünen der Generationswechsel gerade vollzogen wird“. Intern aber hieß es nach der Wahl am Sonnabend, da sei der stellvertretenden Fraktionschefin „übel mitgespielt worden“. Kay Wolkau musste auf die Spitzenkandidatur verzichten, weil intern auf die Einhaltung der Satzung der Partei gepocht wurde. Laut Satzung falle jeder Platz mit einer ungeraden Zahl, also auch Platz 1 automatisch an eine Frau. „Ganz klar, Leute wie Britta Hermann stehen für die neue Generation bei den Grünen“. so Schulze. Heinke Ehlers selbst wollte dem Abendblatt gegenüber das Wahlergebnis nicht kommentieren.

Dass sie über Platz 9 auf der Bezirksliste realistische Chancen auf ein Mandat in der Bezirksversammlung haben könnte, ist nicht anzunehmen. Die Grünen müssten dazu ihre Sitze in der Bezirksversammlung fast verdoppeln. Ehlers setzt auf einen guten Platz auf der Wahlkreisliste. Auf Platz 3 wählten die Grünen die Kulturwissenschaftlerin Tülin Akkoç, die bisher im Kreisvorstand der Grünen in Harburg mitgearbeitet hat. Auf Platz 4 der Bezirksliste der Grünen tritt der Bezirksabgeordnete Jürgen Marek an.

Bereits vor der Abstimmung der Grünen darüber, wie sie sich für die anstehende Bezirkswahl aufstellen, hatte der Bezirksabgeordnete Daniel Völkoi angekündigt, eine Pause einlegen zu wollen. Er werde sich, so Völkoi, in nächster Zeit intensiver seinem Studium widmen, wolle aber in verschiedenen Gremien auch weiterhin mitarbeiten.