Kaputte Wege nach Forstarbeiten: FDP will Stadt Buchholz in Verantwortung nehmen – Waldbesitzer begrüßen Vorstoß

Buchholz . Der Waldweg am Suerhoper Koppelweg ist nach Forstarbeiten tief zerfurcht, aufgeweicht und demzufolge nur schwer passierbar. Ein Ärgernis für Wanderer und Jogger – und Anlass für die FDP-Ratsfraktion, die Verantwortung für die Wiederherstellung der Wege stärker in die Hände der Stadt zu legen. Da weite Teile der Waldflächen in und um Buchholz in Privatbesitz sind, hat die Stadt wenig Möglichkeiten einzugreifen. „Die Forstwirtschaft sieht dabei ihre zusätzlichen Kosten, die sie nicht gewillt ist zu übernehmen“, beklagt Fraktionschef Arno Reglitzky in seinem Antrag.

Die Stadt könne nicht mehr tun als an die Waldbesitzer zu appellieren. Die Verwaltung bestätigt dies und werde darüber beraten, wie künftig mit dieser Situation umgegangen werden solle, so Stadt-Sprecher Heinrich Helms.

Ganz so einfach ist der Sachverhalt denn auch nicht. Zwar ist der Eigentümer für die Wiederherstellung der Wege zuständig. „Pauschal kann man das dennoch nicht sagen, denn wenn es sich um Wanderwege handelt, sind in der Regel die Gemeinden mit im Boot und treffen Sonderregelungen für die Verkehrssicherungspflicht. Diese sind frei verhandelbar“, sagt Reiner Baumgart, Sprecher der Niedersächsischen Landesforsten.

Einfache, erdgebundene Wege ließen sich leicht wieder glatt ziehen, allerdings gehe dies nur bei Trockenheit. Dadurch entstünden zeitliche Verzögerungen bei der Wegereparatur. Befestigte Wege, für die Unterbaumaterialien verwendet werden, seien aufwendiger zu reparieren. „Daher lassen sich auch die Kosten nicht pauschal beziffern“, so Baumgart.

Auch der zuständige Bezirksförster Torben Homm spricht von einem „schwierigen Thema“: „Viele Menschen betrachten den Wald als öffentlich, obwohl er in Privatbesitz und der Wanderer im Grunde nur geduldet ist“, so Homm. Die Waldwege dienten nicht nur Erholungs- und Freizeitzwecken, sondern vor allem der Bewirtschaftung. „Es gibt auch Waldbesitzer, die aus solchen Konflikten die Konsequenz ziehen und keine Wanderwege mehr ausweisen“, so Homm. Ähnlich sieht es auch Norbert Leben, Präsident des Niedersächsischen Waldbesitzerverbands.

„Die Waldbesitzer sind auf die Wege angewiesen um forstliche Maßnahmen durchzuführen, das ist ihr legitimes Recht. Sie müssen dafür Sorge tragen, dass Wald Wald bleibt und nachwachsen kann“, sagt Leben. Auch er weist darauf hin, dass Wege, sobald die Witterung es zulässt, mit dem Radlader wieder glattgezogen werden. Allerdings spricht er sich dafür aus, dass die Kosten, die für Wegereparaturen anfallen, nicht eins zu eins auf die Waldbesitzer übertragen werden, da sie an die Gemeinden auch Grundsteuer zahlen. „Wir müssen daher das Gespräch suchen, wie man das Problem am unkompliziertesten lösen kann.“

Auch Torben Homm würde es begrüßen, wenn die Politik dafür entsprechende Geldmittel bereitstellt. „Wenn zur Wiederherstellung der Wege Material verbaut werden muss, kann man schnell bei 50 Euro je laufenden Meter landen.“