Die Tradition ist lang – die Zukunft ungewiss. Das Stadtorchester Lüneburg, 1896 als Trommler- und Pfeiferkorps der Arbeiterturnerschaft Lüneburg gegründet, sucht händeringend Nachwuchs.

Lüneburg. Der Spielmannszug des Sportvereins VfL wurde 1995 zum Blasorchester und heißt seit 2008 Stadtorchester Lüneburg. Das Repertoire reicht von Märschen über konzertante Stücke aus Pop und Musical bis hin zur Stimmungsmusik.

„Wie schaffen wir es, dass wir auch in fünf oder zehn Jahren noch spielfähig sind, wenn viele unserer Gymnasiasten Lüneburg zum Studieren verlassen und ältere Mitglieder aufhören?“, fragte sich das Orchester bei der jüngsten Jahresversammlung.

Zwar hat das Orchester über Bläserklassen bereits Nachwuchs generiert, jetzt soll es aber neue Konzepte geben, um auch erwachsene Instrumentalisten und Wiedereinsteiger anzusprechen – sowohl in der Stadt als auch im Landkreis. Geplant sind Vorbereitungskurse vor Ort: in Rhythmik, Melodik, Intervalllehre und Musiktheorie. Außerdem sollen die neuen Musiker Stücke einstudieren und sich so ins Hauptorchesters vorarbeiten.

Volker Masemann, musikalischer Leiter und Dirigent des Hauptorchesters, sagt: „Einzelheiten der Werbekampagne werden wir in den nächsten Wochen festlegen. Fest steht aber, dass die Stärke des Hauptorchesters von etwa 45 Musikern erhalten bleiben muss. Auch das Jugend- und Ausbildungsorchester, das derzeit nur mit zehn Personen besetzt ist, muss wieder auf die Beine kommen.“ 2013 hat das Orchester 24 Auftritte gespielt, für dieses Jahr sind drei Benefizkonzerte geplant.

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