Täter rufen Kunden an und geben sich als Microsoft-Mitarbeiter aus. Zahlreiche Taten im Raum Harburg

Harburg/Buchholz . Die Polizei in Harburg und Umgebung warnt vor einer neuen Masche aus dem Bereich der Internetkriminalität. Besonders im Bereich des Kreises Harburg, vor allem in Winsen und Salzhausen, ist es in den letzten Tagen zu Anrufen von falschen Microsoft-Mitarbeitern gekommen, die wahllos Computerbesitzer anriefen und sie aufforderten, eine „Sicherheitssoftware“ zu installieren. Dabei gaben die Anrufer vor, fehlende Sicherheitsprogramme oder abgelaufene Lizenzen auf den Rechnern der Angerufenen festgestellt zu haben. Das müsse sofort behoben werden, forderten die Betrüger. Im Verlauf des Gesprächs forderten sie die Kreditkartendaten oder die Zahlung mittels Geldtransferdiensten, zum Beispiel Western Union. Neben dem Verlust des Geldes droht den Geschädigten die Installation von Schadsoftware, aber auch die Ausspähung der privaten Daten, warnt die Polizei in Buchholz in der Nordheide.

Die Polizei Niedersachsen rät in diesen Fällen: Sollten Sie solche Anrufe erhalten, notieren Sie, soweit im Display des Telefons zu sehen, die angezeigten Rufnummern. Gegebenenfalls ist im Display eine ausländische Rufnummer zu erkennen, die zum Beispiel mit 0015 oder 0016 beginnt. Gehen Sie nicht auf die Forderungen der Anrufer ein, sondern beenden Sie das Gespräch. Führen Sie keine Installation von Software durch, zu der Sie am Telefon aufgefordert werden. Folgen Sie auch keinen Links, die Ihnen genannt werden. Tätigen Sie keine Zahlungen z.B. durch Herausgabe von Kreditkartendaten, Unterbrechen Sie im Notfall die Internetverbindung. Zeigen Sie den Vorfall bei Ihrer Polizeidienststelle an.

Die Zahl der Straftaten, die mittels Computern begangen werden, steigt deutlich. Bundesweit registrierte das BKA im Jahr 2010 mehr als 223 000 Delikte – ein Anstieg von acht Prozent bei extrem hoher Dunkelziffer. Seitdem ist die Zahl erneut steil gestiegen. Als problematisch gilt bei Ermittlern vor allem die anscheinend grenzenlose Kreativität der Täter. Sie beschert den Ermittlern eine höchst unterdurchschnittliche Aufklärungsquote und den Tätern oft beachtliche Beute.