Heitmann Baumarkt GmbH kauft Neugrabener Immobilie und will mit eigener Filiale einziehen. Leute gesucht

Neugraben/Fischbek. Für die Mitarbeiter der Max-Bahr-Baumarkt-Filialen in Harburg und Neugraben sah die Zukunft nach der Insolvenz der Baumarktkette bislang nicht rosig aus. Jetzt kann ein großer Teil von ihnen wieder hoffen: Die Heitmann GmbH will ihren OBI-Markt vom Fischbeker Geutensweg zum jetztigen Max-Bahr-Standort an die Cuxhavener Straße verlegen und dort deutlich vergrößern. Dafür benötigt Geschäftsführer Dirk Heitmann Personal, und er hofft, es unter den derzeitigen Mitarbeitern der insolventen Konkurrenz-Kette zu finden.

Ein ehemaliger Bahr-Mitarbeiter ist bereits für Heitmann tätig. Der Experte für Badausstattung und Bäderplanung kam allerdings aus eigenem Antrieb zu OBI. „Wir sind bislang noch nicht direkt auf die Arbeitnehmer zugegangen, aber wir haben schon Kontakt zum Leiter der Neugrabener Max-Bahr-Filiale aufgenommen, damit er seine Mitarbeiter von der Möglichkeit informiert“, sagt Heitmann.

Wann genau es mit dem OBI-Markt am neuen Standort losgeht, ist noch nicht ganz klar. Heitmann plant für den Herbst. „Wir werden die Immobilie am ersten März übernehmen und dann anfangen, umzubauen“, sagt er. Von innen und von außen soll die neue Filiale das typische „OBI-Gesicht“ erhalten. Im Eingangsbereich soll ein Bäcker mit einziehen. Vor allem aber soll das Gebäude um ein Garten-Center erweitert werden. Die Pläne dafür bereitet Dirk Heitmann gerade zur Vorlage beim Bauamt vor.

„Der große Garten-Bereich ist typisch für unsere vier OBI-Filialen“, sagt Heitmann. „Ich glaube, meine Mutter hatte seinerzeit die Idee mit eingebracht. Und der Erfolg gibt ihr Recht. Eine Filiale ohne Garten-Center ist für uns undenkbar.“

Heitmann glaubt nicht, dass es mit einer Genehmigung des Gartencenters Probleme geben könnte: „Max Bahr hatte an diesem Standort ja schon etwas ähnliches geplant und genehmigt bekommen. Dann kam allerdings erst die Praktiker-Übernahme und bald darauf die Insolvenz, so dass diese Pläne bei Bahr nie umgesetzt wurden.“

Die Familie Heitmann ist seit 1986 Franchise-Nehmer der Baumarkt-Kette OBI. OBI war auf Horst und Günther Heitmann zugetreten, weil dessen Baustoffhandel am Großmoorbogen einen idealen Baumarktstandort abgab. Die OBI-Heitmann GmbH betreibt Verbraucherbaumärkte in Harburg, Fischbek, Buchholz und Winsen. 330 Menschen sind in den Märkten beschäftigt, davon lediglich 70 geringfügig. Die Familie ist auch weiterhin im Baustoffhandel für Großverbraucher tätig. Gemeinsam mit der Familie Delmes betreibt Heitmann unter dem Markennamen „Bauwelt“ darüber hinaus an sechs Standorten Baugroßmärkte für gewerbliche Kunden.

Nicht nur für viele Max-Bahr-Mitarbeiter ist die geplante Entwicklung an der Cuxhavener Straße eine gute Nachricht. Auch die 29 Mitarbeiter der OBI-Filiale am Geutensweg können jetzt beruhigt in die Zukunft blicken. Zwar beteuert Heitmann, dass eine Schließung des Marktes nie geplant war, doch stand der Standort von Anfang an unter keinem guten Stern: 1992 war OBI nach Fischbek gegangen. Nördlich der Bahn war ein Wohngebiet für bis zu 10.000 neue Fischbeker geplant worden, man rechnete mit zahlreicher Kundschaft. Dafür nahmen Heitmanns auch in Kauf, dass damals keine großen Märkte direkt an der Cuxhavener Straße genehmigt wurden und begnügte sich mit einem relativ kleinen Areal in vermeintlicher Nähe zum vermeintlich riesigen Neubaugebiet. Dann wiesen Naturschützer hier Geräusche eines Vogels nach, von dem vorher niemand etwas gehört hatte, und der Bebauungsplan NF15 war Geschichte. So musste sich die Fischbeker OBI-Filiale weitab vom Schuss auf kleiner Fläche behaupten. „Jahrelang sprach ich hier auf den Weihnachtsfeiern und machte den Mitarbeitern Mut, dass wir auch für den Fischbeker Standort ein gutes Konzept finden würden“, sagt Dirk Heitmann.

Am OBI-Standort Cuxhavener Straße möchte Heitmann 70 Arbeitsplätze schaffen. Dafür soll der Markt am Geutensweg aufgegeben werden, und die 29 Mitarbeiter mit umziehen. Somit verblieben 40 neue Stellen. Max Bahr entlässt in Harburg und Neugraben zusammen 59 Arbeitnehmer. Diese gehen noch nicht direkt in die Arbeitslosigkeit, sondern zunächst in eine Transfergesellschaft. „Das ist auch gut“, sagt Heitmann. „Wenn die Transfergesellschaft ausläuft, sind wir hoffentlich soweit, eröffnen zu können.“

Etwa ein Dutzend neue Leute könnten Heitmann und der Fischbeker Filialchef Thomas Kasten jetzt schon brauchen: In der Übergangszeit zwischen Max-Bahr-Schließung und OBI-Neueröffnung wird am Geutensweg das Sortiment deutlich erweitert und das Personal aufgestockt, damit die Kunden aus der Region auf nichts verzichten müssen.