Volksbank Lüneburger Heide verzeichnet für 2013 ein Wachstum von drei Prozent

Winsen. Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen – anhaltend niedrige Zinsen, steigende Anforderungen im Rahmen des Basel-III-Abkommens – ist die Volksbank Lüneburger Heide mit dem Ergebnis des Geschäftsjahres 2013 zufrieden. Jeweils um drei Prozent gegenüber dem Vorjahr wuchsen das Kreditvolumen, die Einlagen und das Bilanzergebnis, das sich in Summe auf 2,5 Milliarden Euro beläuft. In ihrer Tradition als regionale „Spar- und Darlehenskasse“ sei die Volksbank relativ unabhängig von den Entwicklungen an den Finanzmärkten, sagte Vorstand Cord Hasselmann gestern beim Jahrespressegespräch in Winsen. „Unser Wachstum hat erfreulicherweise eine breite Basis: Immer mehr Kunden nutzen die Volksbank als Hauptbankverbindung, die umfassende Beratung erfährt wachsenden Zuspruch und die Mitgliederzahlen steigen“, fasste er zusammen.

Hasselmann blickte kurz zurück auf den Beginn der Finanzkrise 2008. Zwar hätte sich die Wirtschaft schneller erholt als erwartet. „Die Auswirkungen spüren wir noch. Die Menschen sind bis heute vorsichtig“, sagte er. Die Fusion zur Volksbank Lüneburger Heide sei erfolgt, um sich als Regionalbank zu stabilisieren. „Wir werden an unserem Geschäftsmodell festhalten, die Arbeitsplätze unserer Mitarbeiter sind sicher“, betonte er. Krisenszenarien für Regionalbanken, wie die Wirtschaftspresse sie zu Jahresbeginn verbreitet hatte, seien für die Volksbank kein Thema. Bestätigung erfährt die Bank durch das Branchenbarometer (erstellt vom Institut der Deutschen Wirtschaft in Köln), in dem die wichtigsten deutsche Branchen eine positive Gesamtstimmung ausmachen.

Die ab 2019 im Rahmen von Basel III geltenden Eigenkapitalquoten werde die Volksbank erreichen beziehungsweise übertreffen. Eine Kreditklemme ist aus Sicht der Volksbank nicht zu erwarten, nicht zuletzt wegen der breit gestreuten regionalen Kredite. Verbraucher und Unternehmen investierten derzeit in langlebige Güter wie Immobilien, Betriebsausstattung und Produktionserweiterungen. Wer über gute Liquidität verfüge, nutze sie zur Entschuldung oder Umschuldung zu günstigeren Zinskonditionen.

Den niedrigen Zinsen, die zwar einen realen Vermögensverlust bedeuteten, stünden dank positiver Wirtschaftsaussichten oft Einkommenszuwächse gegenüber.

Obwohl die Volksbank Lüneburger Heide nach der jüngsten Fusion vor drei Jahren nunmehr Kunden in drei Landkreisen betreut, bewahrt sie sich ihr Profil als regionale Bank mit kurzen Wegen für die Kunden. Wie Uwe Peters, einer der zehn Regionaldirektoren der Volksbank, erläuterte, haben sich die vor einem Jahr eingeführten Regionalräte bewährt. Diese Gremien bestehen aus Volksbankmitarbeitern der jeweiligen Region sowie Multiplikatoren aus dem (Geschäfts-)Kundenbereich. „Wir haben die Regionalräte eingeführt, um die Nähe besser zu leben, die Stimme der Region zu hören“, erläuterte Peters. Zum Beispiel entscheiden die Regionalräte, welche gemeinnützigen Einrichtungen die Erlöse aus dem Gewinnsparen bekommen. Oder sie empfehlen die Volksbank als Ausbildungsbetrieb. Auch bei der Ausbildung steht Regionalität im Vordergrund. Rund 50 Auszubildende, etwa 16 pro Jahrgang, lernen bei der Volksbank. „Sie sind wohnortnah beschäftigt, und ihre Adresse für Bewerbungen ist ihre Filiale vor Ort“, sagt Hasselmann. Eine zentrales Bewerbermanagement gebe es nicht. Auch der Berufsschulbesuch erfolgt soweit möglich dezentral, „sonst kämen in einigen Berufsschulorten gar keine Bank-Klassen zustande, wenn wir die Azubis von dort abziehen würden.“ Cord Hasselmanns Fazit lautet daher: „Ausbildung macht uns sehr, sehr viel Spaß“, so der Vorstand. Es sei interessant zu beobachten, wie sich die jungen Menschen entwickeln. „Anfangs wollen sie alle in der Nähe ihrer Eltern bleiben, und am Ende haben sie ganz andere Pläne, wohin sie gehen möchten.“