Der Platz an der Tostedter Johanneskirche wird mit Bänken und einer Pergola neu gestaltet

Tostedt. Sie haben Kriege und Weltwirtschaftskrisen überdauert. Doch eine Pilzerkrankung überlebten sie nicht. Professionelle Baumfäller rückten den zwei großen Linden zu Leibe, die vermutlich zeitgleich mit dem Bau der Tosteder Johanneskirche um 1880 direkt hinter dem Gotteshaus gepflanzt wurden. Doch die Kirchengemeinde hat schon eine Idee, wie der freigewordene Platz sinnvoll umgestaltet werden kann.

Das neue Gestaltungskonzept liegt nicht erst seit gestern auf dem Tisch von Diakon Hans-Peter Wacker. „Wir haben uns schon vor mehr als einem Jahr Gedanken darüber gemacht, was wir gern verschönern würden“, sagt er. Im April machte er sich dann mit zehn Männern aus der Gemeinde auf den Weg und schob die Planung konkret an. Die Linden waren damals noch fest mit ins Konzept eingeplant. „Wir hätten sie wirklich gern erhalten. Alte Bäume fällt man ja nicht einfach so“, sagt auch Pastor Gerard Meier. Doch im Herbst bestätigten unabhängige Gutachter den Verdacht des Kirchenvorstehers: Die von Pilzbefall stark angegriffenen Linden sind nicht mehr zu retten. „Sie stellten eine Gefahr dar und wir wollten das Risiko nicht eingehen, dass sie umstürzen oder abbrechen, und dabei Passanten verletzt werden.“

Neue Linden sollen übrigens nicht gepflanzt werden. Dafür möchte die Kirchengemeinde aber eine Pergola bauen und den Grünbereich mit Büschen und Stauden neu gestalten. Passanten, die den vor zwei Jahren eingeweihten Fußgängerweg zwischen dem Himmelsweg und dem Platz Am Sande nutzen, können bald auch auf Bänken verweilen. Mittlerweile hat sich auch der Nenndorfer Künstler Carsten Dreger in die Planungen eingeschaltet. „Er hat uns wertvolle Denkanstöße geliefert und tolle Ideen eingebracht“, sagt Wacker. So sollen die Steine, die für den Bau der Kirche genutzt wurden, auch in die Säulen der Pergola eingesetzt werden. Außerdem soll sie die Form des Altarraumes nachempfinden. „Vielleicht bauen wir auch eine kleine Bühne unter die Pergola. Darauf könnten später auch Gottesdienste unter freiem Himmel stattfinden“, sagt Wacker. Der Diakon hofft, dass bereits im Herbst erste Ergebnisse sichtbar sind.

Pastor Gerald Meier freut sich über das Engagement der freiwilligen Helfer. Um die Maßnahmen allerdings auch bezahlen zu können, sei die Johanneskirchengemeinde weiterhin auf Spenden angewiesen. Meier betont: „Das alles ist sicherlich erstrebsam und wäre ein Gewinn für die Gemeinde. Aber es muss eben auch finanzierbar sein.“