Landkreis Harburg baut zwei neue Wohncontainer-Anlagen im Kernort der Samtgemeinde auf

Tostedt. In Tostedt werden in den kommenden Wochen zwei neue Unterkünfte für insgesamt 116 Asylbewerber gebaut: Auf dem Gelände Am Helferichheim und dem zweiten Areal Wellerstraße/Elsterbogen wird der Landkreis Harburg in Abstimmung mit der Samtgemeinde Wohncontainer-Anlagen aufbauen, um für die steigende Zahl von Flüchtlingen geeigneten Wohnraum zu schaffen.

„Bereits im Herbst des vergangenen Jahres haben wir dem Landkreis eine Reihe von Immobilien und Grundstücken für Asylbewerber-Unterkünfte benannt. Davon werden jetzt zwei unserer Vorschläge realisiert“, sagt Dirk Bostelmann, Bürgermeister der Samtgemeinde Tostedt. „Wir kommen damit unserer im Grundgesetz verankerten Verpflichtung nach, Asyl suchenden Menschen während ihres Asylverfahrens Hilfe und Schutz zu bieten.“

Die beiden ausgewählten Anlagen im Kernort bieten jeweils 58 Personen eine Unterkunft auf Zeit. Sie sollen von einem Betreiber mit Heimleiter und Sozialarbeiter betreut werden, dazu laufen derzeit Ausschreibungen für geeignete Partner. Die Anwohner „Am Helferichheim" und im „Elsterbogen“ werden zurzeit von der Kreisverwaltung über die Bauvorhaben informiert. Gleichzeitig sprechen die Vertreter von Landkreis und Samtgemeinde mit Unterstützergruppen, Kirchenvertretern und Initiativen wie dem Tostedter „Forum für Zivilcourage", wie die Bürger auf die Ankunft der neuen Nachbarn vorbereitet werden können.

„Wir sind bei der Suche nach Asylunterkünften im ganzen Landkreis angewiesen auf die enge Kooperation mit den Städten und Gemeinden ebenso wie auf das bürgerschaftliche Engagement der Bevölkerung“, erläutert Reiner Kaminski, Bereichsleiter Soziales des Landkreises Harburg. „Ich hoffe sehr, dass auch die Bürger in der Samtgemeinde Tostedt die neuen Nachbarn mit offenen Armen empfangen werden.“

Angesichts der anhaltend hohen Zahl von Menschen, die aus Kriegs- und Krisengebieten nach Deutschland kommen, weist das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) dem Landkreis Harburg seit vergangenem Sommer wöchentlich 15 bis 20 Asylsuchende zu, für die Wohnraum geschaffen werden muss. Im Jahr 2013 wurden rund 450 Flüchtlinge im Landkreis aufgenommen, dafür baute die Verwaltung 22 Unterkünfte. Für das Jahr 2014 erwarten die Experten erneut mehr als 400 Flüchtlinge.

In einigen Städten und Gemeinden haben sich bereits Unterstützergruppen gebildet, die persönliche Kontakte zu den Asylbewerbern aufbauen und ihnen helfen, in der für viele fremden Kultur anzukommen. Der Landkreis sichere die Rahmenbedingen mit der Einrichtung von Unterkünften, Beratungsangeboten und den Leistungen nach dem Asylbewerbergesetz, heißt es in er offiziellen Pressemitteilung.

Zudem ergänzt der Kreis das ehrenamtliche Engagement vieler Bürger um zusätzliche Angebote wie beispielsweise Sprachkurse der Kreisvolkshochschule und weitere Projekte. Die Verwaltung prüft derzeit auch, ob die Asylbewerber während ihres oft über viele Monate laufenden Asylverfahrens einer gemeinnützigen Arbeit nachgehen können, „um ein menschenwürdiges Alltagsleben zu ermöglichen.“