Zunehmend mehr Brutpaare ziehen ihre Küken in Norddeutschland auf. Forscher informiert in Buxtehude über ihr Zugverhalten

Buxtehude. Die ornithologische naturkundliche Arbeitsgemeinschaft (ONAG) Stade lädt am Donnerstag, 13. Februar, um 19.30 Uhr zu einem Bildervortrag des Gänseforschers Dr. Helmut Kruckenberg in das Kulturforum am Hafen, Hafenbrücke 1, in Buxtehude ein. Der Eintritt ist frei. Zum Thema „Ökologie und Schutz der Zwerggans und ihrer arktischen Verwandten“ stellt Kruckenberg das aktuelle Zwerggansprojekt des NABU Niedersachsen vor.

Zudem gibt er einen Überblick über die Ökologie der arktischen Gänse und die großen Herausforderungen, die diese zwischen den arktischen Brutgebieten und dem dicht besiedelten Westeuropa zu bestehen haben.

West- und Mitteleuropa sind als Winterquartier für viele nordische und arktische Wildgansarten von zentraler Bedeutung. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts standen die arktischen Gänsearten Weißwangengans, Blässgans und Saatgans kurz vor dem Aussterben. Die Graugans war in Mitteleuropa bereits seit dem späten Mittelalter ausgestorben.

Nur wenige Gänsearten sind heute noch akut vom Aussterben bedroht

Intensive Schutzbemühungen der Anrainerstaaten an den Zugrouten der Wildgänse sowie die in den 1970er Jahren begonnene Wiederansiedlung der Graugans als Brutvogel in Westdeutschland, Niederlanden und Belgien konnte das Blatt wenden. Bis heute konnten sich die meisten Gänsepopulationen gut erholen. Nur wenige Gänsearten sind daher heute noch stark bedroht. Zu diesen zählt die Zwerggans, die aufgrund klimatischer Veränderungen in Skandinavien und die jagdliche Verfolgung in den Wintergebieten heute kurz vor dem Aussterben steht.

Dr. Helmut Kruckenberg vom Verein „Institute for Waterbird and Wetlands Research (IWWR) Germany“ erforscht seit 1992 wissenschaftlich die Ökologie und das Zugverhalten verschiedener Gänsearten und gibt interessante Einblicke in das Leben der Zwerggänse, der seltensten Gänseart der Nordhalbkugel, und ihrer nordischen Verwandten.