Bilanz der Sparkasse Harburg-Buxtehude: Zuwächse bei Krediten und Kundeneinlagen

Hittfeld/Harburg. 3,34 Milliarden Euro Bilanzsumme, 4,7 Prozent mehr Kreditvolumen und gestiegene Spareinlagen: Die Sparkasse Harburg-Buxtehude ist mit dem Abschluss ihres Geschäftsjahres 2013 zufrieden. So fasste der Vorstand die Ergebnisse in der Bilanzpressekonferenz gestern in Hittfeld zusammen. Doch insbesondere die lang anhaltenden Niedrigzinsphase, aber auch die künftigen Anforderungen der Bankenregulierung, Stichwort Basel III, stellt die Sparkasse vor große Herausforderungen.

Das konjunkturelle Umfeld in Deutschland bewertete Vorstandschef Heinz Lüers als positiv. Eine niedrige Arbeitslosenquote und die besagten niedrigen Zinsen hätten dazu geführt, dass Unternehmen mehr investieren und Verbraucher mehr Geld ausgeben. Erstmals seit Ausbruch der Finanzkrise vor fünf Jahren habe es an den Märkten keine nennenswerten Spannungen gegeben. Das Instrument der Niedrigzinsen sei erforderlich gewesen, Lüers betonte jedoch, eine anhaltende Phase niedriger Zinsen sei nicht gesund. Dies zeige sich auf den Sparbüchern und Tagesgeldkonten der Kunden: Die Sparquote sinkt, auf der anderen Seite sei aber jeder gefordert, fürs Alter vorzusorgen. Dies führe zu einer steigenden Risikoaffinität bei den Geldanlagen. Die Sparkasse fordert daher eine „sanfte Umkehr aus der Niedrigzinspolitik“.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr stehen bei der Sparkasse 103 Millionen Euro mehr an Kundeneinlagen in der Bilanz (plus 4,4 Prozent), die Gesamtsumme beträgt 2,42 Milliarden Euro. Im Trend lagen dabei Anlageformen mit kurzen, flexiblen Laufzeiten im Giro- und Termingeldbereich sowie Spareinlagen. Das neue Produkt „S-Anlagesparen“ brachte 57 Millionen Euro der Anlagesumme ein. Auch das Kreditgeschäft wuchs 2013 um 128 Millionen Euro auf 2,87 Milliarden Euro. Auf der anderen Seite sei eine Unsicherheit bei den Wertpapieranlegern zu beobachten: Der Umsatz sei zwar leicht gestiegen, liege aber weit unter den Ergebnissen vergangener Jahre. Aktuell sind es 722 Millionen Euro, die die Kunden in Wertpapieren angelegt haben.

Im Firmenkundengeschäft will die Sparkasse sich künftig noch präsenter zeigen: Wie Vorstandsmitglied Frank Jäschke erläuterte, werden die vier Firmenkundenzentren neue Regionalleiter bekommen, die vor allem für Kleinunternehmen Ansprechpartner sein sollen. Im Bereich Immobilien baut die Sparkasse ihre Vertriebsaktivitäten aus. Die Nachfrage nach Bauland habe nicht komplett bedient werden können. Neue Projekte für 2014 seien in Kakenstorf, Seevetal, Salzhausen und Winsen geplant. Beim Bausparen liegen die Ergebnisse mit 83 Millionen Euro Bausparsumme auf Vorjahresniveau. Jeder zweite Abschluss stammte von einem Bauspar-Neukunden. Die Bedeutung des Immobiliengeschäfts für die Sparkasse Harburg-Buxtehude spiegelt sich auch darin wider, dass am Wochenenden 22./23. Februar bereits zum 20. Mal die Hausmesse „Immobilia“ stattfindet.

Unterm Strich erwirtschaftete die Sparkasse einen Ertrag von 96 Millionen Euro, demgegenüber stehen 68,3 Millionen Aufwendungen. Das Betriebsergebnis beläuft sich auf 24,4 Millionen Euro. Mit der Erhöhung der Eigenkapitalquote auf 7,4 Prozent sieht sich die Sparkasse auf gutem Weg, die Anforderungen nach Basel III zu erfüllen. Dabei mahnt sie an, bei der Bewertung der Banken deren Größe und Risiken zu berücksichtigen.

Außerdem hat die Sparkasse ihr Online-Angebot ausgedehnt: Die Homepage wurde überarbeitet, das mobile Online-Banking um das Push-TAN-Verfahren erweitert. Wer per Smart- phone oder Tablet Online-Banking betreibt, erhält die Transaktionsnummer (TAN) dann nicht mehr per SMS, sondern über eine neue kostenlose App. Für mobiles Online-Banking genügt dann ein Gerät. Beim bisherigen Verfahren per SMS kann die TAN nicht an dasselbe Gerät übermittelt werden, mit dem der Online-Buchungsvorgang ausgeführt wird. Das Filialnetz wird trotz des umfassenden Online-Angebots bestehen bleiben. Die Kunden verteilten sich zu je einem Drittel auf reine Filialkunden, Online-Nutzer und Kunden, die beides gleichermaßen praktizieren, erläuterte Pressesprecher Andreas Sommer. Dennoch sei nicht auszuschließen, dass Filialstandorte und -größen den Kundenströmen angepasst werden. „Sämtliche Kunden der Sparkasse haben auch weiterhin ihren persönlichen Berater, der ihnen für alle Facetten der Finanzdienstleistungen vor Ort zur Verfügung steht. Damit grenzen wir uns jetzt und in Zukunft von Groß- und Direktbanken ab“, so Lüers’ Fazit.