Über die Effizienz der Initiative „Fördern statt Wiederholen“ liegen Senat keine Daten vor

Harburg. Seit der Novellierung des Hamburgischen Schulgesetzes im März 2010 sind Klassenwiederholungen nur noch in Ausnahmefällen und mit Genehmigung der Schulbehörde erlaubt. An die Stelle der Wiederholung tritt seitdem eine ergänzende Lernförderung. Die Wirksamkeit dieses Programms wird jedoch von Experten stark angezweifelt. Auf Nachfrage der CDU-Fraktion in der Bürgerschaft konnte der Senat erneut keine Auskunft über die Effizienz des Hilfsprogramms „Fördern statt Wiederholen“ geben.

„Dieses Thema beschäftigt uns auch im Bezirk Harburg“, sagt Helga Stöver, CDU-Abgeordnete in der Harburger Bezirksversammlung. Dass der Senat hier keine verlässlichen Informationen biete, sorge auch bei vielen Eltern südlich der Elbe für Verunsicherung. „Klare Aussagen wären mit Sicherheit auch bei der Wahl einer weiterführenden Schule wichtig gewesen“, so Helga Stöver. So aber lasse das SPD-Programm „Fördern statt Wiederholen“ viele ratlos zurück.

Hamburg hat im vergangenen Schuljahr rund 1,9 Millionen Euro aus dem Bildungs- und Teilhabepaket für Lernfördermaßnahmen im Rahmen von „Fördern statt Wiederholen“ ausgegeben. Gleichzeitig wurden an Gymnasien und Stadtteilschulen zusammen gut 60 Vollzeitstellen zur Umsetzung des Programms geschaffen. Ob den betroffenen Schülern damit auch tatsächlich geholfen werden konnte, bleibt unklar. In der Antwort des Senats hieß es, dass ihm über die Wirksamkeit des Programms bislang keinerlei statistischen Daten vorlägen.